Dienstag, 30. September 2014

Warum es grade etwas ruhig ist...

Liebe Leser,

seit Tagen will ich einen neuen Artikel posten, schaffe es leider nie, sie zuende zu schreiben.

Die Laus hat seit 1,5 Wochen einen Infekt. Es hängt mit dem Zahnen zusammen. Als er aufflammte, kam Zahn 1. Man sieht aber noch mindestens 4 weitere drücken. Gestern Abend fing das Drama an und sie schrie vor Schmerzen, heute hat sie Fieber und wir fahren gleich zum Kinderarzt. Natürlich darf ich nicht von ihrer Seite weichen. Und wenn sie schläft, bin ich selbst zu kaputt, groß was zu schreiben. Meinen Mann und mich hat es nämlich auch erwischt. Bei mir sind die Nebenhöhlen zu. Ausserdem, und das ist eine wirklich fiese Geschichte, hab ich eine offene Stelle an der rechten Brustwarze. Stillen wird zum Horrortrip. Nun dachte ich, mit der betroffenen Seite weniger zu stillen, zack, Milchstau. Dank dem Allen schlafe ich extrem wenig und extrem schlecht. Ausserdem kreisen meine Gedanken. In der Familie gab es einen Sterbefall. Wirklich überraschend war das nicht, da die Verstorbene schwer krank war. Trotzdem, wie schafft man es immer das Kopfkino auszuschalten? Für uns steht am Donnerstag also die erste Beerdigung mit Kind an. Na, sagen wir: wir zeigen uns mal. Ist so abgesprochen. Besser, als ein unzufriedenes Kind mitzuschleifen. Wenn, ja wenn wir alle wieder auf dem Damm sind. Zum guten Schluß entscheidet sich diese Woche, ob wir nun bauen oder nicht.
Ehrlich, ich bin fix und alle und möchte mich am liebsten in ein Loch verkriechen.

In diesem Sinne, bis bald eure Julia aus Elternutopia

PS: Es folgt bald ein Artikel mit Rezepten, etwas zum Liebster- Award und vielleicht ein paar Tipps zu Erkältung und Co bei Babys. 

Donnerstag, 25. September 2014

Oje, ein Schub!




(Quelle:fotosearch)



 

Liebe Leser,

nie habe ich wirklich an diese Schubtheorien mit passenden Wochen geglaubt, meine Tochter steckt seit der Geburt in einem Schub!
Spaß beiseite! Nie hat es so richtig gepasst, meistens war sie viel zu früh dran, z. B. mit 9,5 Wochen schon in der Brustschimpfphase, welche, berechnet man ihren eigentlichen ET, erst 2 Wochen später hätte anfangen sollen. Aber jetzt passt es, wie Eimer auf Deckel.
Sie ist momentan 45 Wochen alt, wenn man ihren Et bedenkt (sie kam 8 Tage davor!), wäre sie 44 Wochen. Und ich finde es anstrengend, so anstrengend. Obwohl mein Kind mit ihrer Krabbelei sehr mobil ist und in der Wohnung wirklich überall hin darf um die Welt zu erkunden, möchte sie das nicht. Sie möchte bei mir sein, an mir sein, am besten in mich rein kriechen.
Zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass von ihren 4 (oder mehr) Zähnen, die drücken, erst einer durch ist. Außerdem plagt sie ein oberer Atemwegsinfekt, die Nase juckt, der Schnodder läuft und Mama hat was dagegen, dass sie es in ihrem Gesicht verreibt oder an Mamas Klamotten abwischt. Das verdirbt die Laune zusätzlich.
Sie will nicht mehr laufen üben, nicht alleine spielen, isst weniger, schläft schlechter, weint unerklärlich viel. Es zeigen sich erste Züge der Autonomiephase.Es frustriert sie, wenn wir sie nicht verstehen bzw. sie sich nicht mitteilen kann und dass wir auch manchmal „nein“ sagen. (Ein scharfes Messer darf sie nun mal nicht haben). Und bei jemand anderem als der Mama sein? Nein! Alle doof, sogar der Papa. Dafür stillt sie wieder in kürzeren Abständen, naja, wenn ich ehrlich bin, ist das das einzige, mit dem ich sie manchmal trösten kann und nachdem vielleicht ein paar Minuten Ruhe herrscht. Sie will eigentlich nur getragen werden, aber nicht auf dem Rücken, sondern nur auf der Seite ist es genehm, damit sie alles sieht. Ich darf nicht telefonieren, entweder sie ist sauer, dass ich mich mit etwas anderem beschäftige oder will selbst direkt das Telefon haben. Sie will nicht im Autositz angeschnallt werden. Geduld? Fehlanzeige! Sie geht nicht nur mit ins Bad, nein, sie scheint zu kontrollieren, wie gut die Mama das Klopapier Einmaleins beherrscht. Bin ich froh, wenn das vorbei ist! Wieso ist mein Kind immer so extrem?
Allerdings spüre ich auch große Veränderungen in ihr, eine Unruhe, die sie nicht begreift, die aber nach ihr greift. Es kommen ab und an neue Teilwörter. Sie versucht oft, Dinge auf und zu zu machen. Türen, kleine Dosen und Becher. Versucht selbst mit Löffel und Gabel zu essen. Wollte gestern selbst eine Möhre schälen. Versucht zu Gebärden. Und ich denke: danach kommt das Laufen. 1,2 Schritte hat sie schon ohne Hilfe gemacht. Feinmotorisch und auch sprachlich scheint es da nur so zu rattern. Sie versteht Zusammenhänge, obwohl sie sie selten gesehen hat. Sie weiß, dass man die Fernbedienung braucht, um den TV einzuschalten. Weiß, dass das Thermometer in die Poperse kommt. Sie ist so schlau! Es ist faszinierend, alles so nah mitzuerleben.
Ich wünschte nur, sie würde nicht nur an mir hängen. Ich kann nicht mal duschen. Selbst wenn der Papa da ist. Als ich gestern am WC die Türe bei machte, fing sie an zu weinen, obwohl sie mich durch einen Spalt noch sehen konnte. Und der Papa ist 2 Tage nicht da, um sie wenigstens kurz abzulenken.
Ich überlege mir ständig neue Strategien, die Laune zu heben und mich zu entspannen. Ich will ihr gegenüber nicht unfair sein und schimpfen. Was tue ich also? Wenn sie schläft, nehme ich mir Zeit für mich. Das brauche ich einfach. Ich mache z. B. Kinder- Weihnachts- CDs an, damit sie ordentlich mitgrooven kann. Ich verdrücke Unmengen an Schokolade. Ich versuche alles, um sie ein paar Minuten von mir bzw. ihrem Frust abzulenken. (natürlich liebevoll). Ich mache mehrere kleine Spaziergänge mit ihr. Ich lasse sie uneingeschränkt an die Brust. Ich baue immer mal wieder Sachen ein, die sie mag (z. B. Engelchen Flieg!). Ich besorge uns heute (für Babys zugelassene!) Öle aus der Apotheke, damit sie vielleicht nachts besser zur Ruhe kommt. Kleinere Rituale, die sie kennt, versuche ich einzuhalten, sollte sie die aber ablehnen, ist das kein Drama, dann fällt das eben aus.
Ich schreibe mit Mamas, denen es genau so geht. ..Mehr fällt mir nicht ein... habt ihr vielleicht Strategien, die ich im Stress gerade übersehe?

LG Julia aus Elternutopia

Montag, 22. September 2014

Dein Kind wird alle 2 Stunden wach? Darum ist das so!

... und warum hilft da Grießbrei nicht?



Mein Kind ist ein Schlechtschläferkind. Tatsache. Nachts alle 2 Stunden wach? Hier ein Traum. Momentan sind wir bei 1,5 Stunden, und dann auch nur, wenn nicht irgendwas drückt (Zähne, Bauch etc) Dafür ist die Laus sehr aufgeweckt, motorisch und auch geistig wirklich weit.
Was müden Müttern wie mir oft hilft ist, daß ich mich damit tröste, daß grade in diesen extrem unruhigen Phasen die Gehirnentwicklung ungeheuer voranschreitet. Diese passiert leider in den "Nicht- Tiefschlaf- Phasen." Da braucht das Gehirn Kalorien, die es sich aus der Muttermilch holt.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, daß auch Grießbrei diese Entwicklung nicht stoppen kann und sollte, denn die Natur hat das so eingerichtet.
 Wenn ein Baby hingegen schon früh durchschläft, dann hat das eher damit zu tun, dass es selbst leichter wieder in den Schlaf findet.Es besser mit aufregenden Zeiten zu Recht kommt. Die gibt es, aber:
Normal ist es, wenn die Kinder NICHT durchschlafen.
Haltet euch vor Augen, daß eure Kinder in diesen unruhigen Phasen einfach unheimlich schlau werden. Nehmt Hilfe an, nutzt Pausen zum schlafen.
Stellt euch einen großen Familienverband in der Steinzeit vor. Da hat dann die Oma das Kind einfach tagsüber getragen, eine andere Mama eventuell zwischendurch gestillt. Es war immer jemand da. Das heutige Leben ist der evolutionsbedingten Entwicklung eben nicht mehr angepasst. Man denke nur mal an unsere Vorräte für die Hungersnöte, die Rettungsringe.
Dafür kann das Kind nichts. Und ein Grießbrei ändert daran auch nichts. ...das wäre einem Nobelpreis würdig!

LG Julia aus Elternutopia

Sonntag, 21. September 2014

Schnell, gesund, babygerecht- Kochen mit Baby und Kartoffel. Nein, nicht das Baby kochen!

Liebe Leser,

mit einem Baby ist der Alltag alles andere als leicht. Wenn man dann wie ich oft ein Kind auf dem Arm hat und was schnelles und gesundes kochen will, schaut man doof aus der Wäsche. Besonders, wenn das alles auch noch kindgerecht sein soll. Und auch noch fleischlos (schont die Umwelt und den Geldbeutel !). Wer hätte je gedacht, dass ich mal Kochtipps gebe... Faulheit scheint beim Kochen echt weiterzubringen ;-)
Ich habe eine FB Gruppe, in der nur Mamas sind, die ein besonders bedürftiges Baby Exemplar zu Hause haben.* Ihr müsst euch das so vorstellen: Wenn das Baby schläft, muss man dabei bleiben, sonst tut es das nicht. Oder wie bei mir, das Kind ist tagsüber eigentlich dabei auf meinem Rücken festgebunden. Und wenn sie wach sind, wollen sie die ganze Zeit beschäftigt werden oder sind auf deinem Arm. Es mag natürlich auch Mütter geben, deren Kinder nicht ganz so „verwöhnt“ werden oder wie wir es nennen „liebevoll aufwachsen“. Die haben wahrscheinlich mehr Zeit für alles.
Egal, zurück zum Thema. Inzwischen habe ich ein paar Gerichte im Kopf, die schnell, gesund und babygerecht sind (falls das Baby mitessen soll). Ich lasse inzwischen fast immer das Salz weg (nach salzen kann jeder ja wie er möchte) und ich setze nie Zucker zu. Ich wurde gebeten, ein paar dieser Gerichte doch mal vorzustellen, also hier Teil 1!
Schnelle Gerichte rund um die Kartoffel!

(Quelle:besserhaushalten.de)


  • Kartoffelsuppe: Kartoffeln mit einem Teil anderen Gemüse- Lauch, Brokkoli,Möhren, Pastinake etc. kochen (Wasser oder Gemüsebrühe). Pürieren und mit etwas Creme fraiche und Gewürzen verfeinern. Dazu muss man die Kartoffeln nicht mal unbedingt schälen. Gut waschen reicht. Arbeitsaufwand: 10 Minuten
  • Kartoffelpüree: Kartoffeln kochen, mit Milch, Butter und Muskatnuss abschmecken. Als Beilage dazu zB Kaisergemüse, gibt’s als Tüte und kann einfach frisch aufgekocht werden. Man kann den Pü auch mit Möhren, die in Würfel geschnitten und kurz mit eine Prise Salz und Zucker (wer mag, muss alles nicht) weich gekocht wurden, mischen, dann hat man „Kartoffeln durcheinander“. Falls noch Püree übrig bleib, kann man auch ein Ei drunter schlagen und das als Küchlein in der Pfanne ausbraten. Arbeitsaufwand: 15 Minuten
  • Ofengemüse: Kartoffeln und anderes Gemüse (Zucchini, Kürbis, Aubergine, Paprika, Zwiebeln etc.) klein/ in Streifen schneiden und in eine gefettete Auflaufform. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Gemüse mit Olivenöl beträufeln, Kräuter der Provence, Pfeffer und Paprika dran und für 30 Minuten in den Backofen. Schmeckt so oder mit Kräuterquarkdip oder auch auf Nudeln. Arbeitsaufwand 15 Minuten
  • Kartoffeln am Stück: Einfach mit anderem Gemüse weich kochen und einen leckeren, salzarmen Kräuterfrischkäse dran. Fertig. Arbeitsaufwand: 10 Minuten

Bei allen diesen Gerichten dauert das schnippeln am längsten. Ich mache es mir einfacher, in dem ich Gemüse wie zB Zucchini oder Möhren auf einem Scheibenschneider (das Gurkenschneidedings) schnell in Scheiben säbele.
Bis aufs Backofengemüse sind diese Gerichte auch gut zum Einfrieren geeignet.

Guten Appetit!

LG Julia aus Elternutopia

Nachtrag: Reste vom Ofengemüse lassen sich am nächsten Tag super zu einer Suppe verarbeiten. Einfach pürieren und erwärmen!

*= Liebe Mamas! Offensichtlich besteht bei einigen Redebedarf, denn die nachfrage nach der Fb Gruppe war groß. Sie ist leider auf eine bestimmte Mitgliederanzahl beschränkt. Ich empfehle die Attachement Parenting Gruppe Deutschland. Auch dort schwirren ein paar von uns rum und viele Mütter mit liebevollen Tipps!

Samstag, 20. September 2014

Was kommt nach der Elternzeit?

Liebe Follower,

endlich habe ich mich entschieden, was ich nach der Elternzeit machen werde. Ich komme aus einem Job, den ich eigentlich nur gemacht habe um etwas zu verdienen. Nicht um Träume zu verwirklichen. Deswegen war auch klar, wenn ich wieder arbeite, dann nicht Vollzeit. Mit meinem alten Arbeitgeber war Kinderbetreuung ohnehin nicht möglich, es sei denn man möchte sein einjähriges Kind den ganzen Tag weggeben.
Das kam für mich und meinen Mann sowieso nie in Frage. Wir hatten ja eine Krippe, aber wegen eines eventuellen anstehenden Umzugs und der Kosten, hatten wir uns entschieden, daß ich zuahsue bleibe und mir einen 400 Euro Job suche, sowie Betreuungsgeld beantrage.
Etwas länger habe ich mit mir gekämpft, meine Passion zum Beruf zu machen. ich habe ja schonmal studiert um dann mit schwererziehbaren Kindern und Jugendlichen zusammen zu arbeiten. Daraus ist ja bekanntermassen nix geworden. Aber nun möchte ich wieder mit Kindern arbeiten.
Gestern konnte ich mich nach längerem hin und her endlich entscheiden: Ich mache eine Ausbildung zur Trageberatung!  Die Ausbildung ist in Köln, dauert 2 Tage, ist preislich okay und ich kann die Laus mitnehmen.
Ich freu mich so! Was ich danach noch mache, EE- Ausbildung, Babyzeichen- Kursleiterin, Stillberaterin. Mal sehen! Juchuu!

Dienstag, 16. September 2014

Strohwitwe und Kind - ein Tag ohne Papa

Heute ist mein Mann auf einer Fortbildung. Gar nicht so weit weg, aber wahrscheinlich muss er dort übernachten. Ich habe darüber im Vorfeld nicht viel gegrübelt, sondern es als gegeben hingenommen. Sich vorher zu stressen macht ja keinen Sinn.
Allerdings habe ich ihn heute morgen schon vermisst. Nach einer unruhigen Nacht bin ich es, die sofort mit dem Kind aufstehen muss. Normalerweise haben wir Arbeitsteilung. Das heißt, ich übernehme die Nacht (wirklich zu 90%) und er macht sie morgens fertig. Kind wird wach, ich stille nochmal kurz, versuche sie mit Buch und Lampe abzulenken um in Ruhe wach werden zu können. Nö, da hab ich die Rechnung ohne mein Kind gemacht. Sie klettert munter auf mich drauf, lehnt den Kopf kurz an mich, um dann meine Haare zu entdecken. Schade! Ich erwähne kurz, dass wir allein sind. Als ich das Wort „Papa“ in den Mund nehme, dreht sich ihr Köpfchen automatisch erwartungsvoll zu Türe. Wird leider nix. Also muss ich ran. Ich versuche den Papa so gut es geht zu ersetzen. Das Blöde ist, sobald ich da bin, will die Laus getragen werden. In letzter Zeit kam sie schon ins Schlafzimmer gekrabbelt, wenn es ihr nach mir verlangte, heute konnte ich gar nicht aus ihrem Augenkreis raus. Nun ja.
Ihre erste Schlafrunde im Tuch habe ich für meine Fb Runde und das Schreiben genutzt. Und für die erste Runde vegane Mousse au Chocolat, die mein Mann mir vorausschauend gestern kredenzt hat.
Nach dem Schläfchen wandern wir erst mal zur Nachbarin, unserer wilden S. Nachdem die Laus Putzi, die Katze, ordentlich enthaart hat und sie ein Brötchen und ich ein Cappuccino abgestaubt haben, machen wir uns von dannen um uns in den Einkaufswahn zu stürzen. Ein Discounter hat Babysachen, da geht man immer einmal gucken. Nix spannendes eigentlich. Aber während ich stöbere, schreit jemand „Oh ist die süß!“ hinter mir. Ein Mädel, ich schätze so 11 Jahre alt scheint sich auf Anhieb in die Laus verliebt zu haben und will sie wohl am liebsten mitnehmen. Sie fragt ob sie sie küssen darf. Inzwischen weiß ich, dass das bei Menschen, die Muslime sind, üblich ist, kleine Babys zu küssen. (man darf mich an dieser Stelle gerne korrigieren!)Hat unsere Nachbarin kurz nach der Geburt mit der Laus auch gemacht. Da war sie aber noch ganz miniminimini.
Zuhause angekommen versuche ich die Spielsachen ganz grob montessorigerecht zu ordnen. So, dass das Kind dran kommt und damit es nicht mehr so unübersichtlich ist. Ich lege inzwischen mehr wert auf Holzspielsachen und möglichst mit natürlichen Klängen. Während ich koche, benutzen wir das erste Mal unseren Lernturm. Den hat der Papa auf meinen Wunsch hin gebaut. Es wird wie zur Zeit leider üblich, hauptsächlich dazu genutzt alles hinab zu werfen. Aber sie beginnt so langsam, Sachen nicht nur zu öffnen, sondern auch zu schließen. Das Mittagessen ist wie immer eine Sauerei. Wer BLW macht, muss da durch. Wenn ihre Begeisterung, alles runter zuwerfen, doch endlich etwas abnehmen könnte. Aber immerhin, sie isst etwas. Das war in letzter Zeit auch nicht selbstverständlich.
Wusstet ihr, dass es Babys gibt, die komplett windelfrei aufgezogen werden? Auch ich habe mich daran versucht. Aber ich versuche auf so viele Signale zu achten (unter anderem machen wir ja auch Babyzeichen), dass mir das auch noch zu viel wäre. Allerdings meldet sich mein Kind immer bei mir oder meinem Mann, wenn sie Verdauung hatte. Ich finde das ganz toll!
Ich stille sie und sie entdeckt meine Wimpern. Es ist wirklich putzig, wenn sie zwischendurch lachen muss. Da kann man das Stillen so richtig genießen. Nach ihren üblichen 3,5 Stunden wird sie müde und ich binde sie ins Tuch. Sie will offensichtlich nicht und zieht mir an den Haaren. Ich weiß es aber besser. Ich räume auf - nach 5 Minuten ist sie eingeschlafen. Zeit für die nächste Runde Schreiben, FB und Mousse au Chocolat. Der Papa hat zwischendurch nämlich angerufen, dass er heute Abend nicht nach Hause kommt und es auch morgen sehr spät wird.
Nach dem Schläfchen sind wir nochmal bei der Nachbarin. Ich will Kekse machen, aber unser Backofen ist alt und lässt eine Seite immer anbrennen. Ihr älterer Sohn ist inzwischen zu Hause und hat sich was eingefangen. Er möchte, dass die Laus mit ihm „Timmy das Schaf“ schaut. Ausnahmsweise willige ich ein, da die Plätzchen ja eh etwas brauchen. Außerdem scheint das ihn zu beruhigen. Er hat so geweint.
Falls es jemanden interessiert... ein absolut babytaugliches Rezept: 1 Banane, etwas Obstmus, ein wenig Margarine, Haferflocken o.ä. zu einer Masse kneten, in den Backofen bei 180 Grad ca. 20 Minuten. Fertig.
Nachdem die Plätzchen fertig sind, gehen wir rüber, etwas zusammen spielen. Dann Abendessen und anschließend will ich sie baden. Das liebt sie wirklich. Abendritual heute ohne Papa. Als das fertig ist, fängt sie plötzlich ganz herzzerreißend an zu weinen. Ich tröste sie und weine mit. Keine Ahnung warum, aber ich habe das Gefühl, es fiel ihr auf, dass der Papa fehlt.
Die Nacht war bis in die frühen Morgenstunden eigentlich ganz gut. Ich habe allerdings ziemliches Halsweh und grübele wie das Alleinerziehende machen. Grade die mit 24 h Baby. Ich bekomme davor einen Heidenrespekt! Abends nochmal aufstehen um den Haushalt zu machen oder Papierkram. Oh Gott!
Morgens vermisse ich meinen Mann wieder, da ich gleich mit der Laus hoch muss. Es stellt sich raus, dass alleine mit ihr duschen nicht möglich ist, da sie ständig den Duschvorhang wegzieht. Außerdem ist sie total anhänglich. Wenn wir alleine wären würde ich mir eine kleine Wohnung mit dem aller nötigsten holen. Die Waschmaschine müsste auch in der Nähe sein... nein, wisst ihr, ohne meinen Mann hätte ich nie ein Kind bekommen. Ich habe nur auf jemanden gewartet, der so zuverlässig ist und auch so ordentlich! Ich freue mich, wenn er nach Hause kommt. (Das hört sich total unromantisch an.. natürlich liebe ich ihn auch! Außerdem macht er total süße Kinder ;-))




Samstag, 13. September 2014

Do it yourself- oder so

Ich habe ja schon mal erwähnt,  dass unsere liebe Nachbarin und Freundin und auch Leserin meines Blogs,  wir nennen Sie spaßeshalber die wilde S, damit sie sich freut,  für die kleine Laus ganz tolle Sachen näht. Also nicht nur für meine,  sondern eigentlich ihre Kinder,  wir sind nur die Nutznießer!
Ich finde ihre individuelle Kinderkleidung ganz toll und deshalb ist das mir einen Eintrag wert. Auch wenn es manchmal nur ein Eierwaermer wird ;-)
Hier ein paar Fotos ihrer DIY- Kinderkleidung.









Der Papa trägt- mit Tuch !


Mittwoch, 10. September 2014

KISS- ja, nein, vielleicht?

(Quelle:neuepresse.de)


Wir waren heute bei _dem_ deutschen KISS- Guru in der Praxis. Nicht bei ihm selbst, aber bei seiner Kollegin.
Nicht jeder glaubt ans KISS Syndrom, und auch ich bin mir nicht immer ganz sicher, ob es das gibt. Wenn ich aber daran denke, dass auch ich regelmäßig Blockaden habe und die ungeheuer weh tun, ja, dann glaube ich wieder dran.
Motorisch macht unsere Laus riesige Fortschritte, ist bei der Fortbewegung und auch im lautieren anderen Babys in dem Alter voraus. Aber beim schlafen, grade nachts, sieht es weiter düster aus. Momentan wird sie durchschnittlich 7-8 mal wach. Das war schon mal besser. Klar, kann auch Schub sein oder die Zähne, aber auch mit Schmerzmitteln schläft sie z.B. kaum besser. Immer wirft sie sich hin und her, überstreckt sich grade beim Schlafen oft und wenn sie noch nicht wach ist, setzt sie sich hin und weint. Es ist normal, dass Kinder wach werden. Das weiß ich und ich habe gar keine Ansprüche, dass mein Kind durchschläft. Aber etwas weniger stillen, etwas mehr Selbstregulation, etwas länger am Stück schlafen, das wäre doch schön! Außerdem hat sie in letzter Zeit auch tagsüber beim „in den Schlaf finden“ etc. eher Rückschritte gezeigt. Nachdem wir so viele Wege gegangen sind (ich schrieb ja bereits davon), wollte ich diesen Weg auch gehen.Tatsache ist: Viele Punkte sprechen dafür.  Dass sie bereits eine Blockade hatte, die Schlafprobleme, das Spucken, das Verschlucken. Die Probleme beim Auto und Kinderwagen fahren.
So sind wir eben nach Köln gefahren. Ich musste bereits vorher einen Fragebogen ausfüllen und Bilder mitbringen. Die Sprechstundenhilfe befragte mich dann noch kurz. Dann wurde ein Röntgenbild gemacht. Wir (mein Mann und ich) mussten F. Festhalten. Erste Tränchen. Aber wir waren gut. Das ganze ging in wenigen Sekunden über die Bühne und wir hatten gut gehalten, so dass wir nicht nochmal festhalten mussten. Das Bild hat sich gelohnt, denn ich spinne nicht- wenn ich sage: die nächsten Zähne sind die Eckzähne oben. Drei unten hat sie ja schon, aber es kommen wohl dazu die eben genannten, dann die Schneidezähne oben und dann der letzte Schneidezahn unten. So sieht es jedenfalls aus. Sie sind wirklich kurz davor durchzubrechen! Das bestätigte auch die Ärztin, die zuerst uns befragte und dann F. Mit wirklich lieben Worten untersuchte. Sie sah auf dem Röntgenbild eine kleine Blockade am Atlaswirbel. Die wurde gelöst und auch eine kleine in der Brustwirbelsäule. Das waren wenige leichte Handgriffe. F. Wurde rum geschwenkt und es hat ihr nicht gefallen. Sie weinte dabei. Aber ich hab sie dann schnell in den Arm genommen und dann war wieder alles gut.
Jetzt müssen wir einige Wochen abwarten. Unsere Laus ist wohl ein KISS 2 Kind. Ich habe Angst vor eine Reaktionszeit. Die soll laut der Ärztin (also das sind Ärzte, ausgebildet usw., keine Metzger oder so), nicht immer auftreten und wahrscheinlich bei uns wenn nur 2-3 Tage sein. Das Problem insgesamt ist wohl so gering, dass wir nicht mehr dorthin müssen.
Im Wartezimmer waren auch einige andere Babys. Ein kleiner Junge, mit dessen Mama ich mich kurz unterhalten habe. Nach seiner Untersuchung hatte er geweint, so ganz schrill. Die Mama machte seine Flasche fertig. Und weil er im Kinderwagen so schrie (sie war alleine da und hatte keine Hand zum helfen dabei), hab ich ihn nach nachfragen hochgenommen, bis sie fertig war. Er hatte sich auch schnell beruhigt. Vielleicht hätte ich ihr noch eine Trageberatung ans Herz legen sollen, denn mit einer Trage hatte es nicht geklappt. Ich sag euch, als ich den kleinen süßen Knirps hielt und mich erinnerte, wie hart das ganze ist, besonders wenn sie noch so klein sind, da hätte ich fast geweint. Warum nicht bei meiner? Weil ich weiß, dass ich sie nach besten Wissen und Gewissen behandele. Sie nicht weinen lassen, für sie dann bin, so es eben geht. Ich versuche mein Kind so zu behandeln, wie ich es auch für mich wünschen würde. Jedenfalls drehen sich meine Träume trotz der oft stressigen Lage um ganz banale Dinge wie attraktive Stars, die mit mir ein Date wollen! :P

LG Julia aus Elternutopia

Dienstag, 9. September 2014

Ich nehme an einer Blogparade teil!- Thema: Familienrezepte

Vegan, einfach, babytauglich:der Mikrowellentassenkuchen- Mein Beitrag zur Rezepte-Blogparade



Diese Woche nehmen wir an einer Blogparade zum Thema "Familienrezepte" teil. Ihr habt damit die Möglichkeit von Montag-Freitag je ein tolles Familienrezept und auch jeweils einen (vielleicht für euch neuen) Blog zu entdecken.

Ich bin für Tag 2 dieser Blogparade zuständig. Am Ende des heutigen Posts seht ihr, wo es morgen weiter geht.



Wie ein paar Leser und Freunde meinerseits ja wissen - ernähren wir unsere kleine Laus nahezu breifrei. Jedenfalls füttern wir nicht. Wie geht das? So! http://www.babycenter.de/a34861/baby-led-weaning

Sie will grundsätzlich immer das haben, was ich gerade esse. So habe ich schon einiges ausprobiert, was uns beiden schmeckt, süß ist (das mögen wir beide!) und dazu noch babytauglich. Ich habe das Rezept so abgewandelt, dass es komplett vegan ist, aber auch vegetarisch schmeckt es ganz toll. Außerdem geht es schnell, man kann es zwischendurch machen, es bedeutet keinen Aufwand. Wer viel Stress hat, gerne süßes isst, aber trotzdem einigermaßen gesund essen möchte, für den ist das Rezept genau das Richtige! 

 



Man braucht: eine hohe Rührschüssel, eine Gabel, eine Tasse und eine Mikrowelle

  • mind. 1 reife Banane
  • 3 El Mehl (am besten Dinkelmehl)
  • 3 El Haferflocken
  • 3 El Öl
  • 4 El Pflanzendrink/ Wasser
  • 1 Msp. Backpulver



So geht`s: Mehl, Backpulver, Haferflocken, Öl und Flüssigkeit mischen. Zum Schluss die Banane sehr kleingeschnitten oder zerdrückt hinzufügen.

In der Mikrowelle 5-6 Minuten auf höchster Stufe gehen lassen.

1 Minute abkühlen lassen, dann auf einem Teller abkühlen lassen.



Varianten:

Vanillezucker oder echte Vanille, Kakaopulver oder Zimt, Kokosflocken oder Obstmus. Den Varianten ist kein Ende gesetzt. Eventuell muss der Kuchen dann etwas länger bei weniger Hitze garen. Zucker ist, wie ich finde, nicht wirklich nötig.



Für Nicht- Veganer:

Gerne auch zu der Banane auch ein Ei zum binden unterrühren. Der Kuchen schmeckt auch mit Sahne top!



Keine Mikrowelle da?

Lässt sich natürlich auch im Backofen garen! Einfach auf 250 Grad vorheizen und etwa 5-10 Minuten backen lassen. Der Kuchen ist durch wenn die Oberfläche nicht mehr teigig aussieht.





Und wo finde ich weitere Rezepte der Blogparade?

Hier:

  • Montag war mamitilli.blogspot.de dran mit einer Roten Linsensuppe
  • Mittwoch zeigt euch glucksfluegel.blogspot.de Gugelhupfhähnchen mit herbstlichem Gemüse und Backofenkartoffeln
  • Donnerstag gibt es Dampfnudeln mit Apfelkompott auf familienjahr.blogspot.de
  • Freitag wird auf www.mamagie.de Kürbissuppe gezeigt.

LG Julia aus Elternutopia

Sonntag, 7. September 2014

Reisebereicht Teil 2- Ich brauche Urlaub vom Urlaub

Das Foto rechts stammt von unserer Hochzeitsreise nach Paris. Ich war in der 17. Woche schwanger und habe in dieser Zeit das erste Mal mein Baby gespürt.










Kommen wir wieder zu unserem Trip nach Sachsen. Der Aufenthalt war für mich weiter nicht sehr erholsam, wahrscheinlich war Stress der ganze Auslöser. Ich wurde nachts wach, stillte und bekam im Liegen Drehschwindel. Ganz komisch war mir. Leichte Übelkeit. Ich wankte zur Toilette, trank etwas, schaute stur nach oben, sonst drehte es sich noch mehr. Ich kenne das so von mir gar nicht, einmal hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Nach meiner Weißheitszahn Op vor vielen Jahren. Aber selbst nach der anstregenden Geburt, ging ich kurze Zeit später allein auf Toilette.
Ich weckte meinen Mann, der brachte mir etwas Cola, irgendwie Energie, es wurde nicht besser. Er hielt mir die Beine hoch. Leichte Diarrhoe hatte ich auch. Vielleicht was falsches gegessen? Erst nach 2 Stunden wurde es besser, schlagartig und ich schlief wieder ein. Aber am nächsten Morgen trotz frischer Luft, viel trinken und auch was essen, ging es mir nicht besser. Meine Mutter riet mir einen Arzt aufzusuchen, denn sie erinnerte mich, daß es auch von der Schilddrüse oder eine Nachwirkung der Flugreise bzw. Störung des Gleichgewichtsorgans sein könnte. Also fuhren wir an einem Sonntagmorgen in ein kleines Krankenhaus in Sachsen.
Zunächst wurde ich von der HNO Abteilung untersucht.Die fanden nichts, Ohr und Gleichgewichtsorgan waren ok. Trotzdem drehte sich alles, wenn ich nach unten sah, mir war es flau.  Also doch zur regulären Ambulanz (Innere). Nach einer Weile des Wartens mit Baby in der Notaufnahme (sie war wirklich ganz brav), rief mich eine Schwester rein. Ich war langsam echt erschöpft. Wer mal länger sitzen musste, obwohl es ihm eher nach Liegen war, weiß was ich meine...Ich musste F. draußen beim Papa lassen, das kam uns nicht gelegen, denn eigentlich wollten wir grade stillen. Das erste was sie klar machte war, daß wenn ich nicht da bleiben könnte, sie sowieso nichts für mich tun könnten. Ich bin ja selbst Krankenschwester, habe das aber nicht angegeben. Klar, vielleicht bin ich auch ein Hypochonder, aber was soll so eine Aussage? Als nächstes wurde Blutdruck gemessen, EKG und dann Blut abgenommen. Das sagte man mir zumindest. Was man tat, war ungefragt eine Nadel in meinen Arm zu legen. Das fand ich ehrlich gesagt, ziemlich dreist! Das ist Körperverletzung, wenn man nicht fragt. Besonders, wenn man angeblich eh nichts für mich tun kann, braucht man mich nicht mit so einem Ding zu quälen. Dann ließ man mich noch fast barbusig mit offener Türe im Zimmer liegen. Und da brachen bei mir alle Dämme. Fühlt man sich so als Patient? So schutz- und wehrlos? Ich fand sie einfach grob und nach den  letzten durchwachten Nächten war das einfach zuviel. Ich heulte also, als Krankenschwester und dann auch Arzt kamen. Der war natürlich aufgeregt warum ich denn weinte, ich stammelte was von schlecht sein und versuchte mich zusammenzureißen. Ab dann war sie deutlich freundlicher. Ich weiß ja, wie es ist im Stress zu sein. Aber ich hoffe wirklich, daß ich niemals derart unempathisch war. Tja, was kam zum Schluß raus? Nix. Alles soweit ok. Obwohl die entscheidenden Blutwerte von Schilddrüse und Blutzucker (ich hatte Schwangerschaftdiabetis) noch nicht da waren entließ mich der Arzt und meinte ich wäre sicher nur ausgetrocknet... Es war eine Erklärung für Laien. Inzwischen wollte ich aber einfach nur noch raus und nickte einfach brav. Den Tag haben wir dann ruhig ausklingen lassen. Nachmittags ging mein Mann mit F. noch spazieren, damit ich schlafen konnte, aber Schlaf wollte sich nicht einstellen.
Die letzten 2 Tage waren dann deutlich entspannter. Montags waren wir bei der Tante eingeladen, die ich in meinem ersten Reisebericht erwähnte. Sie erzählte unter anderem, daß ihr Sohn (der Vetter meines Mannes, der war übrigens auch da), auch nur am Anfang einmal durchgeschlafen habe. Sie hatte vergessen, daß man in der Stillzeit keinen Wein trinken darf und hatte mit ihrem Mann mit einer Flasche auf die Geburt angestoßen. Soviel dazu. Nachmittags war ich mit der Schwiegermutter noch eine Übergangsjacke für die Laus kaufen. Auf dem Rückeweg meinte ich nur, daß ich mein Kind vermissen würde (2,5 h getrennt). Ich erntete zwar ein lächeln, aber es war auch irgendwie verständnislos. Ich Helikoptermama!
Der letzte Tag startete mit einer Kosmetikbehandlung für mich. Das war toll, aber mein Kind war wach und in einer fremden Umgebung. Ich hab mir die ganze Zeit Gedanken gemacht. Aber es hat gut geklappt. Sie fühlte sich doch inzwischen sichtlich wohl in der Wohnung ihrer Großeltern. Könnte am Teppich liegen. Oder aber am Opa mit dem tollen Akzent!
Mittags kam dann noch die andere Tante mit Onkel- dann hatten wir endlich alle durch! Ach nein, die Uroma nicht, aber die ist knackendement und lebt im Altersheim. Es tut mir zwar leid für sie, aber das kam uns allen drei gelegen.
Die Rückreise war stressiger als hin. Auf der Fahrt zum Flughafen weinte F. übermüdet. Wir konnten teilweise nicht anhalten, aber der Opa wollte auch nicht. Irgendwann schlief sie erschöpft ein. "Ergibt sich ihrem Schicksal" wie mein Mann meinte. Wir hatten es mit ablenken, essen und trinken, weißem rauschen versucht. Tja, sie war generell nicht so gut drauf. Der Pilot war offensichtlich im früheren Leben Kampfjetpilot, denn er sparte auf einem 50 Minuten Flug fast 20 Minuten ein. Dafür durften wir ziemlich lange auf unser Gepäck warten. Uns hatte auch niemand gesagt, daß der Kindersitz auf einem gesonderten Band ankam. Wir warteten also erstmal vergeblich, bevor der Groschen fiel. Dann mussten wir einem komplett durch den Flughafen zur S- Bahn hetzen. Total überfüllt. Kind auf dem Weg zum Kölner Hbf ziemlich geschimpft. Nach der überfüllten Stadtbahn, ein überfüllter Bahnhof. Stillen in der Trage auf einem gut bevölkerten Gleis zwischen einfahrenden, quietschig bremsenden Zügen. Wir waren also fix und fertig, als wir zu Hause ankamen. Vielleicht fahren wir das nächste Mal (nächstes Jahr erst puh puh puh) nachts mit dem Auto.

LG Julia aus Elternutopia

Donnerstag, 4. September 2014

Reisebericht- Teil 1: Flugreise mit Baby


Hallo liebe Follower!

Ich will euch natürlich nicht vorenthalten, wie es uns auf unserer Reise inklusive Besuch bei den Schwiegereltern erging.
Wir haben ja einen Tag vor dem Abflug noch umbuchen müssen/können, so daß wir von Düsseldorf nach Leipzig, statt von Köln nach Dresden geflogen sind. Das hieß auch für uns, daß wir auf den Zug umsteigen müssen, um zum Flughafen zu kommen. Wir haben versucht,den morgen möglichst ruhig zu veranstalten. Das hat natürlich nur so lala geklappt. Die Laus hat beim Papa noch im Tuch gebutzelt und gegen 12 Uhr sind wir dann eilig in Richtung Zug. Die 1,5h Stunden Fahrt zum Flughafen hat alles problemlos geklappt. Ich muss sagen, daß ich das dem Auto durchaus vorziehen würde, weil das Kind da besser toben kann und sich aussuchen kann, wo es sitzt, bei Mama oder Papa etc.
Im Flughafen selbst gab es auch keinerlei Probleme. Wir haben ihre Babyschale mitgenommen, da wir wussten, daß wir dort mit dem Auto fahren. Stattdessen kann man aber auch Reisebett oder Kinderwagen mitnehmen. Das ist jeweils kostenlos. Kurz bevor wir geflogen sind, habe ich F. in einer ruhigeren Ecke des Flughafens in der Trage eingeschläfert bekommen, so daß sie bis kurz vor Start wenigstens ein bisschen schlafen konnte. Blöd war nur, daß ich sie ja anschnallen musste, sie natürlich bei der Umlagerei wach wurde und nicht mehr schlafen wollte. Kurz danach standen wir eine halbe Stunde auf dem Rollfeld (Verspätung), bevor wir überhaupt starten konnten. Umsonst geweckt. Ausserdem saß Papa nicht direkt neben uns. Ein Kind bis 2 Jahre braucht keinen eigenen Sitz, sondern wird mit einem zusätzlichen Gurt auf dem Schoß eines Elternteils geschnallt. Das ist sogar in manchen Ländern verboten, wegen des Sicherheitsaspekts. Sicherer wäre es, einen gesonderten Sitzplatz zu buchen und das Kind in der babyschale zu transportieren. Es gibt bei jeder Fluggesellschaft eine Liste, welche Sitze dort erlaubt sind.
Aber seien wir ehrlich... F. 2 Stunden wach in der Babyschale? No way! Da war sie beim 50 Minutenflug auf meinem Schoß besser aufgehoben. Als wir endlich starteten, gab ich ihr etwas Obstmus aus den zur Zeit sehr beliebten Quetschtüten. Das liebt sie. Denn Babys und kleine Kinder können keinen Druckausgleich selbst machen. Man muss zum schlucken animieren. Ich habe dann auch kurz gestillt. Keine Probleme.( Bis auf kurz spritzendes Obstmus. Der eigentlich als Deko für meinen Hals gedachte Schal wurde so zur Mullwindel). Ebenso bei der Landung kurz gestillt und zwischendurch eine normale Flasche mit Wasser gereicht. F. war ganz scharf drauf, hat dran genuckelt wie eine Irre. Wirklich viel getrunken hat sie nicht, aber sie hat wohl gemerkt, daß das ihr den Druck von den Ohren nahm. Komisch, da müssen wir erst fliegen, damit das Kind die Flasche nimmt (wenn auch ohne nennenswerten Trinkerfolg).
Nach der Landung waren wir innerhalb von 20 Minuten schon bei unserem Fahrer- dem Bruder meines Mannes. F. hat ihn direkt angestrahlt, als ob sie die Verwandschaft bemerken würde. Die 1,5 Fahrt zur Ferienwohnung gingen auch fast problemlos über die Bühne. Zwischendurch haben wir pausiert bei einer Fast Food Kette, in der es für F. wieber Obstmus und ein paar Apfelschnitze gab.
Sie kam fast 1 Stunde später als gewohnt ins Bett (momentan signalisiert sie immer gegen 19.30, daß sie müde ist). Total überdreht und ich auch leider etwas genervt, da auch mein Tag lang war.

Am nächsten Tag stand die eigentliche Feier an, wegen der wir zu den Schwiegereltern sind. In diesem Teil der BRD wird die Einschulung wirklich total groß gefeiert. Mein Neffe, F´s. Cousin wurde eingeschult. Als mein Mann mit der Familie zur kirchlichen (das ist eine Montessori Schule, ich hab innerlich gefeiert, daß mein Mann mit in die Kirche musste und ich, eigentlich der "christliche" Teil, drumrum kam) Feier ging, bekamen sie mit, wie ich F. im Tuch in den Schlaf trug. Schwiegermutter und Schwägerin waren sich wohl einig, daß ich F. beibringen _müsse_ , im Bett zu schlafen. Jedenfalls hat mir das mein Mann erzählt. Mir gegenüber haben sie nichts gesagt. Also ganz ehrlich, nachts trage ich sie nie rum, da klappt das auch so :P. Das eigentliche Lustige an der Feier- Sache war, daß mein Mann ein wirklich dezentes T- Shirt trug mit einem netten, witzigen Spruch und direkt angesprochen wurde, wie unpassend das denn wäre. Soviel zu: nur im Westen haben die Leute wegen der Kirche nen Stock im Hintern. Auch mein Mann war irritiert und fand die ganze Feier wohl fast etwas fanatisch.
Nachmittags sind wir dann noch zur Grillparty. Lauter Unbekannte und wer wurde belagert? Mein armes Kind. Erstmal wollte die Tante meines Mannes sie unbedingt auf den Arm haben. Da waren wir noch keine 2 Minuten da. Ich wollte kein Drama machen, also Kind abgegeben. Sie ist eh nicht die hellste Perle im tiefen Meer, wenn ihr versteht. Ich dreh mich um und schon rennt die mit dem Kind ganz woanders hin, wo ich sie nicht mehr sehe und drückt sie dem erstbesten Kind auf den Schoß. Letzteres wurden wir übrigens gar nicht mehr los. Die hatte wohl gedacht, daß ein Baby zum kuscheln und im Arm halten wäre und war ganz scharf darauf, F. zu beglucken. Mein Mann wurde von mir ausgesendet, das Kind zu erretten, ich find einfach, dieses hin und hergereiche muss nicht sein. F. kann ganz gut signalisieren, wenn sie hochgenommen werden möchte und auch wenn sie bereit ist, sich von jemanden auf den Arm nehmen zu lassen. Um 19 Uhr haben wir- 2 Stunden später- F. vorgeschoben, so daß ich mich mit ihr verkrümeln konnte. Mein Mann ist nochmal zurück.
Die darauffolgende Nacht war schrecklich für mich. Wie es ist, im Osten krank zu werden... Dazu beim nächsten Mal mehr!

LG Julia aus Elternutopia