Freitag, 29. August 2014

Ich bin dann mal weg- Kurzurlaub bei den Schwiegereltern


Erstmal Entschuldigung. Ich wollte soviel schreiben und habs wieder nicht getan. Wir haben hier wieder Horronächte mit mehr als 10 mal wach sein. Sie hat Schmerzen, irgendwo. Mit Schmerzmitteln schläft sie besser. Steinigt mich nicht. Wir haben von homöopathsichen Mitteln über ständiges Stillen, wiegen, singen, White Noise etc wirklich alles durch.  Ausserdem will sie tagsüber nicht im Tuch schlafen, dabei hat das in den letzen Wochen so gut geklappt. Wirklich nur noch mit Anstrengung unsererseits. Ausserdem ist Autofahren wieder total schwierig geworden. Wir wissen nicht genau was es ist, stehen dem  total hilflos gegenüber. Es könnte einen Rückfall ihrer Blockade beudeuten. Hat sie doch richtiges Kiss? Auf jeden Fall gehen wir übernächste Woche zu einem Spezialisten. Und in diese schwierige Phase fällt natürlich unser langer geplanter Kurzurlaub bei den Schwiegereltern.

Heute ist es soweit. Wir fliegen. Zu den Schwiegereltern. German Wings streikt und hat unseren Flug gestrichen. Leider kommen wir nicht drumrum, denn mein Mann kann ohne größere Probleme auf einen passenden Alternativflug umbuchen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob mir das so recht ist. Ich sehe meinen Mann jetzt schon genervt aufstöhnen, wenn er das liest. Denn er vermisst seine Familie. Ich habe aber einfach Angst, daß unser Kind 1. austickt und 2. die Familie nicht das Verständnis aufbringt, daß ich mir wünsche.
Grade wollte sie partout wieder nicht im Tuch einschlafen und war unzufrieden. Auch das deutet auf eine Blockade hin. Wenn ich nicht wie letzte Nacht wach liege, weil mich dieses Reiseerlebnis aufwühlt, ist es die Sorge um meine Laus und wenn es das nicht ist, schläft sie so schlecht, daß ich nicht wieder in den Schlaf finde.
 Drückt uns die Daumen, daß sowohl An- und Abreise gut verlaufen. Manchmal überrascht uns das Kind ja doch und es könnte alles problemlos laufen. Ich hoffe es. hab ich schonmal erwähnt, daß ich richtig Bammel habe?

LG eure aufgeregte Julia aus Elternutopia


Dienstag, 26. August 2014

Elternutopia: Leider keine Utopie- Ich habe heute gedanklich jemanden zusammengeschlagen





Ich muss mir mal Luft machen!
Heute waren wir nach langer Sommerpause wieder bei unserer Krabbelgruppe. Daß die teilweise ganz andere Ansichten haben, habe ich ja bereits berichtet (siehe http://elternutopia.blogspot.de/2014/07/der-kleine-dicke-junge.html). Aber das heute toppt alles.
Wir waren nur zu dritt. Mama 1 berichtet (ansonsten pflegeleichtes Kind, sie hat leichte Abneigung gegens stillen), daß ihr Sohn abends nicht schlafen wolle. Bei Oma und Opa (sie leben aber alle in einem Haus), wäre er demletzt bis 23 Uhr wach gewesen. Sie wolle ihn ja aber nicht die ganze Zeit schreien lassen. Mama 2 erklärt daraufhin, daß sie ihr Kind schon schreien lasse beim ins Bett bringen und nach der Stoppuhr dann nach dem Kind schaue (Info dazu: www.ferbern.de). Man könne ja schon unterscheiden, was das schreien bedeute, wenn es nur Prostestschreien sei.(Ach sie hat nen Babyübersetzer? Toll, könnte man viel Geld mit machen *Ironie off*). Mama 1 solle das ruhig mal probieren.
Ich kann nur sagen: Ich bin fast aus der Buxe gesprungen: "Ich finde das scheiße. Das wurde erfunden für Kinder über 1 Jahr mit massiven Schlafstörungen. Selbst der Erfinder distanziert sich inzwischen davon! Kann man alles im Internet nachlesen."
Mama 2 betont ihre Konsequenz und der Kinderarzt habe auch dazu geraten. Ich erinnere mich: Vor einigen Monaten schon hat sie das angewendet und offensichtlich muss das Kind trotzdem jeden Abend schreien. Ist das noch menschlich? Was ist das für ein Kinderarzt? Muss man diese wirklich fragwürdige Methode auch noch weiterempfehlen? Sollte das nicht der allerletzte Weg sein? Hat sie keine Mutterinstinkte?
Ich schlug den Föhn für Mama 1 vor, da ich jetzt nicht mit tragen etc anfangen wollte. Also das, betonte Mama 2, würde sie ja nie tun. Ja, warum denn nicht? Es imitiert die Flussgeräusche des Blutes im Mamabauch. Es tut keinem weh. Sowas gibts als App fürs Handy und kostet nichts. Ich habe nur erzählt, daß ich bei meiner dabei bleibe bis sie schläft. Wie ihr Leser sicher ahnt oder wisst, bleibe ich sogar liegen. Ich könnte aufstehen. Aber nach 20-45 Minuten wird F. das erste Mal wach.. weinend. Und wenn ich dann fix genug bin, schläft sie mit kuscheln und etwas singen wieder ein. Sie braucht mich zum schlafen eigentlich gar nicht mehr, dreht sich weg im Schlaf. Vielleicht bin ich auch eine Helikoptermama, die zuviel macht. Bestimmt bin ich das, aber dann hab ich wenigstens alles versucht.
Ich wünsche Mama 1, daß sie einen liebevollen Weg findet. Ich habe noch betont, daß es hier ähnlich war, als F. von 3 auf 2 Schläfchen umgestellt hat.
Ich wünsche Mama 2, daß sie vielleicht mal am eigenen Leib erfährt wie es ist einfach schreiend rumliegen zu müssen. ich denke da immer an meine Nachtschichten im Krankenhaus. Soll ich die hilflosen Leutchen auch einfach mal ne Runde schreien lassen? - Ja ich bin richtig wütend. Da will man unbedingt ein Kind und das erste was man tut ist, möglichst viel Distanz zwischen sich und dem Baby zu schaffen. Traurig ....
Nächste Woche bin ich nicht da. Vielleicht ist das besser so.

LG eine traurige und wütende Julia aus Elternutopia

Elternutopia: Stillprobleme- eine Bloggerfreundin, "Mäusezähnchen", erzählt.






Es sieht so schön aus, das Kind trinkt ruhig an Mamas Brust und ist zufrieden. Alles ganz natürlich, ein Selbstläufer.
Leider ist es das heutzutage oft nicht mehr. Zuviel Wissen ging übers Stillen verloren. Man lernt nicht mehr am Vorbild. Wer kontaktiert schon vorher eine Stillberatung?
Auch bei uns gibt es es heute- nach 9 Monaten- immer noch das eine oder andere Problem. Wir hatten mit Hyperlaktation (ich bin eine Milchkuh...), Soor, wunden, schmerzenden Brustwarzen zu kämpfen. Muttermilch aus der Flasche nimmt mein Kind ja schonmal generell nicht, dazu schmeckt meine abgepumpte Mumi durch ein Enzym (nicht schlimm, aber bäh), einfach furchtbar. Ich kenne Cluster- Feeding, Dauernuckeln, Brustschimpfphase. Alles in allem ist Stillen oft Arbeit und manchmal auch Kampf.
Eine Bloggerfreundin "Mäusezähnchen" hat den Kampf leider verloren. Denn niemand hat ihr gezeigt, wie es geht. Und die, die es tun wollten hatten wahrscheinlich nicht das nötige Wissen. Lest selbst, wie es ihr erging und warum man trotzdem kein Versager ist:

http://maeuse-zaehnchen.blogspot.de/2014/08/stillen.html

Übrigens trinkt mein Kind oft und schnell. Wir stillen trotz Essens oft  alle 2-2,5 Stunden, aber immer nur wenige Momente. Und total unruhig ist sie meistens auch. Nix mit inniger Ruhe! ;-)

LG Julia aus Elternutopia

Infos zum stillen findet ihr hier:
stillkinder.de
http://www.lalecheliga.de/

Sonntag, 24. August 2014

Elternutopia: Muttersein von Alice Bolster- eine kurze Rezension

Bildquelle:Amazon



Man hat viele Vorstellungen vom Muttersein. Meine Freundin erinnerte mich daran, dass ich sagte: „Wenn ich Mama bin und aufs Klo muss, geh ich allein, auch wenn das Kind dann schimpft“. Ja das war Utopie. Ich hätte nie gedacht so „weich“ zu sein. Im Guten natürlich. So hängt mir oft mein Kind schon am Bein, da bin ich noch gar nicht fertig. Oder es schläft im Tragetuch und ich kann mir den Toilettengang nicht mehr verkneifen. Aber wie ich hörte, bin ich nicht alleine.
Ein Buch, das es in den Themenbereich „Attachment parenting“ schafft, aber gar nicht so bekannt ist, ist „Muttersein von Alice Bolster“. Der Verlag ist hier, wie bei vielen anderen wundervollen und bedürfnisorientierten Büchern auch, die La Leche Liga. Die Stillmafia also.
Die Autorin gibt in diesem Buch, das mehr aussieht wie ein kleines Heft, 101 liebevolle Tipps zum Umgang mit Neugeborenen für gestresste Mütter. Gerade um das Thema stillen gibt die Autorin einige wirklich hilfreiche Ratschläge. Na klar, ist ja auch von der LLL (La Leche Liga). Dabei wird man wieder daran erinnert, dass wenn man auf sein Kind und seinen Mutterinstinkt hört, man gar nicht falsch liegen kann. Dass ein Neugeborenes mitunter total häufig an die Brust will, oder stundenlang daran hängt. Wir haben einmal 5 Stunden gestillt. Die eine Brust, dann die andere, dann wieder die andere. Ich war damals sehr verzweifelt. Es war auch mitten in der Nacht. Mein Mann stand auf und sagte: „Ich geh jetzt Pulver kaufen, das geht so nicht weiter“. Er konnte meine Tränen nicht ertragen. Damals konnte ich noch nicht im Liegen stillen. Als ich es mir schlussendlich vor dem TV mit dem Baby gemütlich machte, schlief sie natürlich prompt ein. Damals konnte ich mir sie auf den bauch legen und dann auch schlafen. Ach, war das schön!
Das Buch ist wirklich voll von hilfreichen Tipps: „Tipp 17- Trage während der ersten Lebenswoche deines Kindes tagsüber einen Bademantel. Dies wird Besucher davon abhalten, lange zu bleiben.“  Toll, oder? „Tipp 82- Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du jemanden lieben kannst, bevor du selbst ein Kind hast.“ Das kann ich nur bestätigen. Nie hätte ich für einen anderen Menschen auf soviel verzichtet. Ich muss aber zugeben, das zwei Punkte mich immer noch wurmen, meine Figur und die vielen Schlafunterbrechungen.
Das Buch ist besonders toll für Erstlingsmütter, die in ihren Instinkten bestärkt und von Zweifel und doofen Ratschlägen geplagt werden. Ich würde es ohne Zweifel weiterempfehlen. Auch heute schaue ich gerne nochmal rein. Die Bedürfnisse des Kindes/der Kinder und deine eigenen sollten ganz oben stehen. Vergeß das nie!

LG Julia aus Elternutopia

Neues aus Elternutopia








Neues aus Elternutopia

Ich habe nun 1,5 Wochen nicht geschrieben, obwohl ich mir jeden Tag vorgenommen habe, etwas zu schreiben. Themen habe ich genug: Familie- Freund oder Feind, Besuch von Freunden, Babyschwimmen, Wochenübersicht, der Horror vorm Familienurlaub, eine Buchrezension…. Zu alledem möchte ich diese Woche wenigstens noch ein bisschen schreiben.
Bei uns wird es momentan wieder anstrengender. Der Wunsch ein Eigenheim zu besitzen ist bei mir und meinem Mann grade extrem groß. Deshalb schauen wir uns nach passenden Häusern und Grundstücken um. Und besichtigen. Wir müssen etwas weiter weg ziehen, weil es hier in der Preisklasse auch gar nichts gibt. Das spürt F. vielleicht auch, jedenfalls wird es grade wieder schwieriger bei uns. Autofahren ist wieder doof, sie will immerzu auf meinen Arm und weint. Und wir haben ja schon ein Notfallprogramm, das hilft aber nicht. Und sie will/kann partout nicht schlafen tagsüber. Trotz Tuch gibt es „Theater“. Sie will gar nicht rein. Aber anders geht es nicht. Es ist die erwiesen schonendste und schnellste Methode. Wir können uns das Ganze nicht erklären, liegt es an ihren ersten Schritten? Sie kann an der Hand die ersten Schritte machen, oder wenn sie einen Hocker vor sich herschiebt. Liegt es an den Zähnen? Die Nächte sind ähnlich anstrengend, momentan wir sie 7-8 mal wach. Das war schon besser.
Immer wenn wir einen großen Schritt nach vorne machen, machen wir auch einen zurück.  Wieso ist mein Kind immer so kompliziert?
PS: Das mit der Krippe lassen wir wahrscheinlich auch sein. Finanziell hat es für uns einfach keine Vorteile. Heißt aber auch, dass ich im neuen Jahr einen 400€ - Job brauche. 

LG eure müde Julia aus Elternutopia

Donnerstag, 14. August 2014

Keine Utopie- Meine Gedanken zum Thema Depressionen




Wenn die Sonne nicht mehr scheint

Aus aktuellem Anlass fühle ich mich dazu berufen ein paar Zeilen zu Depressionen zu schreiben. Es wird kein wissenschaftlicher, fachlich korrekter Text. Ich bin nicht mal selbst betroffen, zumindest nicht direkt. Aber ich fühle mit, denn auch ich hatte depressive Phasen. Wenn alles dunkel erscheint, nichts mehr weh tut und selbst die einfachsten Dinge wie duschen einem schon zuviel sind.

Robin Williams ist tot. Er hat sich umgebracht. Was mag einen Menschen bewegen, das zu tun? Scheinbar glückliche Menschen? Gut, er führe ein Leben am Limit. Das scheint in der Hollywood Industrie Gang und Gebe zu sein. Zudem war er wohl teilweise abhängig von illegalen Drogen und Alkohol. Ich bin traurig, dass er es nicht geschafft hat die dunklen Wolken zu vertreiben. Mit Krisen im Leben umzugehen ist leider nicht leicht. Eine Freundin in der Spätpubertät hat versucht sich mal das Leben zu nehmen. Es ist, Gott sei Dank, beim Versuch geblieben und rückwirkend betrachtet war das ganz klar ein Hilferuf. Sie hatte sich Menschen im Internet anvertraut, die dann ihre Eltern warnen konnten.

In meiner Familie bin ich schon oft mit Depressionen konfrontiert worden. Es ist seit einigen Monaten wieder aktuell. Es macht mich nachdenklich. Es macht mich traurig. Ich fühle mich hilflos. Ich habe Angst, dass diese Menschen sich etwas antun.

Depressionen können viele treffen und sind keine Zeichen von Schwäche. Sei es der Abschied von einem geliebten Menschen oder die Überforderung nach einer Geburt. Man wird so beschossen mit extremen Gefühlen, kann sie nicht einordnen und wird depressiv. Man fühlt gar nichts mehr, kann sich nicht freuen. Kann sich nicht motivieren. Kann nur noch weinen.
Es trifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Auch letztere werden gerne nach der Geburt von ihren eigenen Gefühlen überwältigt. Die Angst vor dem Versagen kann zum Verhängnis werden. Die Rollen in unserer Gesellschaft sind klar vorgegeben. Was, wenn das Leben zum Theaterspiel mutiert?

Ich kann natürlich keine Antworten geben. Denn ich bin hilflos. Ich gebe mir Mühe, zumindest ein offenes Uhr zu haben. Ratschläge zu geben. Ehrlich sein, wenn es von mir gefordert wird. Ich bin immer noch überwältigt von der Aufgabe mein Kind zu versorgen, dass mir oft die Hände einfach gebunden sind.

Egal, was euch bedrückt. Wenn ihr traurig seid und es nicht besser wird. Vertraut euch an. Nehmt Hilfe in Anspruch. Lasst uns nicht zurück!

LG Julia aus Elternutopia

TelefonSeelsorge in Deutschland
+49 (0)800 111 0 111 (gebührenfrei)
+49 (0)800 111 0 222 (gebührenfrei)

http://www.wochenbettdepression-hotline.de/

Samstag, 9. August 2014

Elternutopia- mit Wochenrückblick



  
Funny things

Sonntag waren wir zum Brunch und zum Kuchen essen bei meiner Familie. F. findet das zunehmend besser, da sie da Teppich zum krabbeln hat. Abends setzt sich mein Mann zu mir aufs Sofa und schaut recht ernst, zeigt mir einen rötlichen Fleck an seinem Unterarm und meint, wir sollten das mal im Auge behalten. Ich hab mir das dann genauer angeguckt, um voraus zu nehmen, er hielt es für ein Gerinnsel oder für einen entarteten Fleck. Ich schau mir das genauer an, schlecke meinen Finger an und reibe ihm die Marmelade vom Arm!

Abends beim zu Bett gehen, tobt F. ja leider immer rum. Egal zu welchem Zeitpunkt wir sie zu Bett bringen. Jedenfalls ist sie dann mit dem Kopf im abgedunkelten Zimmer gegen die Wand gekrabbelt und hat mit dem Kopf den Lichtschalter gefunden. Der Blick war göttlich. Gott sei Dank, hatte sie es am nächsten Abend wieder vergessen.

Fortschritte
F. macht die ersten Schritte am Sofa entlang. Sie versucht auch oft in ihrer Babysprache zu kommunizieren und erzählt wirklich den ganzen Tag.
Bei Musik und Tiergeräuschen wippt sie immer vor und zurück. Sie hat den Groove!

Ich habe die aktuelle „unerzogen“ bestellt, die als Titelthema „Attachement parenting“ hat. Und mein Mann findet, dass wir das so ziemlich machen. Besser noch, er möchte die Zeitschrift an seinen Arbeitskollegen weiter geben, weil er den Artikel so gut findet. Man kann auch stolz auf seinen Mann sein! Er macht auch Tragen schmackhaft, wie wir immer finden „das Beste am ganzen Konzept“ ;-)

Wir suchen nach einem Haus im Grünen!

Wir haben jetzt eine persönliche Näherin. Unsere Nachbarin und meine Freundin macht jetzt für F. und ihre Kleine ein paar niedliche Babysachen. Fotos folgen!


Tatsachen

Wenn Besuch da ist oder wir unterwegs sind, muss mein Kind raus um schlafen zu können. Ich habe es testen können als die Tante und der Opa da waren. Kind hundemüde, aber immer weiter wie ein Duracell Häschen. Am besten man geht ohne den Besuch spazieren. Sie schafft es nicht, sich da zu regulieren oder auch nur bescheid zu geben (so wie sie es tut wenn wir alleine sind), dass sie müde ist.

Mein Kind fremdelt unheimlich bei meinem Vater. Eigentlich fast nur bei ihm. Obs an seinem Schnäuzer liegt?

Zahnen ist grausam. Zumindest für F. Sie erlebt ja generell alles sehr intensiv und sie ist nur am sabbern, hat ständig Schnupfen, das Zahnfleisch geschwollen, kaut auf dem Finger, im Liegen fasst sie sich an die Ohren, weil es so weh tut. Das ultimative Mittel hab ich noch nicht gefunden. Trotz Heilpraktikerin :-(

Freitag, 1. August 2014

Schlafprobleme- Viele Wege führen nach Rom.



Schlafprobleme – Was haben wir schon alles probiert?



Ein aktuelles Themen in einer meiner Fb Gruppen ist Hilfestellung beim Schlafen für die Kleinen. Dort gibt eine Mama den Tipp, es mit einem Heilstein, in dem Fall, einem Amethyst zu versuchen. Einfach in einer Socke neben das Kind legen. Wer jetzt meint, die spinnt, sollte weiter lesen. Denn auch wir haben eine Menge durch und vielleicht ist das ein oder andere dabei, das deinem Kind helfen kann.
Wie oben schon beschrieben, riet eine Mama, die ich über FB kenne zu Heilsteinen. Ich zitiere jetzt mal ganz frech: „wir haben von einem Profi einen Heilstein ausgeliehen bekommen, der gegen Schmerzen hilft, gegen Stress, Nervosität,... hilft beim Abschalten vom Tag.... wir hatten eine Socke um den Stein und haben den überall mit hin geschleppt. Ich dachte mir wenn’s nicht klappt, schadet ja nicht. Die Maus kann ja noch nicht dran glauben, aber hat so super geholfen! Immer wenn man den Stein in ihre Nähe gelegt hat, hat sie schnell aufgehört zu weinen. […]“. Heilsteine werden entweder nach ihrer Entsprechung (homöopathisches Prinzip), oder aber nach ihrer ausgleichenden Wirkung (allopathisches Prinzip) zugeordnet. Sie nehmen negative Schwingungen auf und müssen deshalb unter fließendem Wasser wieder entladen werden. Unser Heilstein landete in der ersten Nacht auf meinem Handy und splitterte das Display. Recht hat er, wieso muss das auch so nah bei uns liegen. Seitdem das Ding da liegt, schreit F. nachts weniger. Ob das daran liegt, muss ich natürlich weiter testen.
Es gibt auch homöopathische Mittel, die Babys und auch Erwachsenen zu einem besser ein- und durchschlafen verhelfen können. Frei verkäuflich sind Globuli und Zäpfchen, die beim ein- und durchschlafen, sowie beim Zahnen helfen sollen. Keins der Mittel hat bei uns einen durchschlagenden Erfolg gehabt. Jedoch muss man die Mittel auch mindestens 3 Tage am Stück abends geben/nehmen, damit das Mittel überhaupt wirken kann. Wir haben uns aber nun von einem Heilpraktiker beraten lassen, der Globuli, genau auf F`s. Probleme zugeschnitten, empfohlen hat. Es wird erst in geringerer Potenz getestet und falls man positive Veränderungen bemerkt, in hoher Potenz einmalig gegeben. Gearbeitet wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Homöopathen gehen davon aus, dass kleinste Mengen einer Substanz, die die gleichen Symptome wie die betreffende Krankheit auslöst, zur Heilung dieser Erkrankung führen können. Ich empfehle ausdrücklich, bevor man selbst zu irgendwas greift, Rücksprache mit dem Kinderarzt und einem Heilpraktiker.
In einer dunklen Phase wandte ich mich an die EEH- Emotionale Erste Hilfe. Die Hebamme, die hier dafür zuständig ist, leitete mich an eine Kollegin weiter, da sie selbst krank war. Ich möchte nicht soviel ins Detail gehen. Dieser Schritt kann vor allem den Verzweifelten sicher helfen. Die kontaktierte Hebamme war speziell ausgebildet und arbeitet auch in einer Schreiambulanz. Sie nahm gewisse Zweifel und regte auch mal einen neuen Gedanken an. Resümierend hat es uns vielleicht nicht soviel geholfen, dafür hätten wir sie früher kontaktieren müssen, denke ich. Unter anderem riet sie zum Pucken. Etwas, was ich beim nächsten Kind sicher versuchen werde, von Anfang an. Sie riet auch zu Globuli, die das einschlafen fördern. Außerdem gab sie den Hinweis, dass Babys mit Schreistunden zugehört werden muss. Man solle die Kinder in den Arm nehmen und erzählen lassen. Eine gute Beraterin rät von Schlafprogrammen und alleine schreien lassen ab! Das traumatisiert.
Auch den Gang zu einer Heilpraktikerin im Bereich Chinesische Medizin haben wir gewagt. F. bekam Laserakupunktur, eine absolut schnelle und schmerzlose Methode. Außerdem riet sie mir zu einem speziell gemischten schlaffördernden Tee, der in die Muttermilch übergehen soll. Ebenso ein Duftsäckchen kam an unser Bett. Beides enthielt unter anderem Hopfen und Schafgarbe, was beim schlafen helfen soll. Letzter Tipp war das Trinken von Hirse- bzw. Getreideschrotwasser am Abend, was beruhigend wirken soll. Dafür ist F. allerdings noch zu klein. Ihre Wassermengen sind noch zu gering. Im Großen und Ganzen hat es leider wenig gebracht, weil ich inzwischen schlicht glaube, dass F. dafür noch zu klein war. Es hatte natürlich keinerlei negative Auswirkungen. Für einen gestressten Erwachsenen kann so eine Behandlung allerdings total sinnvoll sein. Meine Schwester hätte ich gern einmal hingeschickt.
Eine Methode, die wir nur wenige Male probiert haben, ist „vollstopfen“. Ja das hört sich negativ an. Ist es auch, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich keine Nahrung in F. stopfen wollen, sondern sie von sich selbst aus essen soll. Wir probierten es mit Hirse- Banane Brei. Gebracht hat es nichts. Zumindest bei F. nicht. Es ist natürlich generell sinnvoll, dass Babys ihren Großteil an Kalorien am Tag aufnehmen. Das tut mein Kind aber eh, das Nuckeln nachts dient oft mehr der Beruhigung, als dem Trinken. Ich halte generell weniger davon, abends Babys industriell hergestellte- leider auch oft viel zu zuckerhaltige- Flüssigkeiten und Breie zu geben, damit es ins Verdauungskoma fällt. Entweder ein Kind schläft gut, oder nicht. Mit Hunger hat das manchmal weniger zu tun (ich rede hier von Kindern 1+).
Als F. 5 Wochen war, gingen wir auf anraten unserer Hebamme zum Osteopathen. Eine Behandlung, die ich immer wieder durchführen lassen würde. Sie bekam manuelle Therapie, also eine ganz sanfte Behandlung, ohne einrenken oder eingreifen in die Knochenstruktur etc. zweimal fand sie es einfach nur schrecklich, ansonsten gefiel es ihr eigentlich ganz gut. Das war wirklich tagesformabhängig. Nach einer Behandlung schlief sie erstmalig wieder im Kindersitz ein. Außerdem legte sie eine wahnsinnige motorische Entwicklung hin, besonders nachdem eine kleine Blockade gelöst war. Insgesamt stellte unser Osteopath auch eine starke Körperanspannung fest. Im Grunde ist das auch das Hauptproblem. Entspannen ist unter Anspannung nun mal schwierig. Falls ich nochmal ein Kind bekomme, gehe ich auf jeden Fall wieder dorthin. F. war ein Sternengucker und hat aufgrund ihrer Zartheit trotzdem durch mein Becken gepasst. Aber diese ungewöhnliche Geburtslage kann zu Verspannungen führen.
F. schläft am liebsten und am besten im Tragetuch tagsüber. Da kann sie sich auch nicht wach machen. Man darf jetzt nicht grade in eine lautere Situation laufen, ansonsten klappt das wunderbar. Meistens schläft sie auf meinem Rücken ein, während ich Hausarbeit erledige. Eine geeignete Tragehilfe- wir sind alle Traglinge!- ist natürlich von Nöten. Wir haben mehrere Tücher und eine mitwachsende Tragehilfe. Wir haben aber auch eine Trageberatung gemacht und tragen F. seit Tag 10. Da hatte sie grade wieder Geburtsgewicht und war unter 3 Kg. Das empfehle ich jedem- Tragen ist toll!
Vielen hat auch eine Federwiege geholfen. Sie vermittelt eine gewisse Enge und sie wippt schön. Im Idealfall kann man das Ding vom Sofa aus bedienen. F. hat 4-mal drin geschlafen, 2 Tage lang fand sie es ganz toll. Aber ihr ist der Körperkontakt wahrscheinlich wichtiger. Als Alternative ein großes Tuch als Hängematte umfunktioniert.
Wenn gar nix mehr hilft- auch die Brust nicht- ist hier weißes rauschen (z.B. Föhn oder auch von einer App) sehr beliebt. Es soll die Babys an die Geräusche im Mutterleib erinnern. Auch mir hilft es ab und an als Hintergrund nachts schnell in den Schlaf.

Zum Schluss möchte ich noch kurz das Thema Schlafprogramme umreißen. Es gibt Bücher, die werben mit Programmen, wie Babys das ein- und durchschlafen antrainiert werden soll. Diese Methode nennt sich auch schlicht „ferbern“, nach einem Dr. Ferber aus den USA. Dieser hat ein Programm für absolut verzweifelte Eltern von Babys jenseits des ersten Geburtstag entwickelt, bei dem das Kind allein ins eigene Bettchen gelegt wird und dann dort oft mit viel schreien alleine einschläft. Inzwischen distanziert er sich davon, diese Methode funktioniert irgendwann zwar immer, aber fand diese Einzug in viele u.a. auch deutsche Bücher und wird ohne besondere Gründe bei kleinen babys angewandt. Falls jemand Lektüre braucht, warum alleine schreien negative Auswirkungen auf Gehirnentwicklung und Bindungsverhalten hat, darf sich gerne bei mir melden. Es gibt nämlich auch sinnvolle Bücher die dieses Thema aufgreifen. Besonders empfehlen möchte ich- da selbst gelesen- Schlafen statt Schreien von Pantley, Schlafen und Wachen von Sears und Besucherritze.
LG Julia aus Elternutopia