Sonntag, 24. August 2014

Elternutopia: Muttersein von Alice Bolster- eine kurze Rezension

Bildquelle:Amazon



Man hat viele Vorstellungen vom Muttersein. Meine Freundin erinnerte mich daran, dass ich sagte: „Wenn ich Mama bin und aufs Klo muss, geh ich allein, auch wenn das Kind dann schimpft“. Ja das war Utopie. Ich hätte nie gedacht so „weich“ zu sein. Im Guten natürlich. So hängt mir oft mein Kind schon am Bein, da bin ich noch gar nicht fertig. Oder es schläft im Tragetuch und ich kann mir den Toilettengang nicht mehr verkneifen. Aber wie ich hörte, bin ich nicht alleine.
Ein Buch, das es in den Themenbereich „Attachment parenting“ schafft, aber gar nicht so bekannt ist, ist „Muttersein von Alice Bolster“. Der Verlag ist hier, wie bei vielen anderen wundervollen und bedürfnisorientierten Büchern auch, die La Leche Liga. Die Stillmafia also.
Die Autorin gibt in diesem Buch, das mehr aussieht wie ein kleines Heft, 101 liebevolle Tipps zum Umgang mit Neugeborenen für gestresste Mütter. Gerade um das Thema stillen gibt die Autorin einige wirklich hilfreiche Ratschläge. Na klar, ist ja auch von der LLL (La Leche Liga). Dabei wird man wieder daran erinnert, dass wenn man auf sein Kind und seinen Mutterinstinkt hört, man gar nicht falsch liegen kann. Dass ein Neugeborenes mitunter total häufig an die Brust will, oder stundenlang daran hängt. Wir haben einmal 5 Stunden gestillt. Die eine Brust, dann die andere, dann wieder die andere. Ich war damals sehr verzweifelt. Es war auch mitten in der Nacht. Mein Mann stand auf und sagte: „Ich geh jetzt Pulver kaufen, das geht so nicht weiter“. Er konnte meine Tränen nicht ertragen. Damals konnte ich noch nicht im Liegen stillen. Als ich es mir schlussendlich vor dem TV mit dem Baby gemütlich machte, schlief sie natürlich prompt ein. Damals konnte ich mir sie auf den bauch legen und dann auch schlafen. Ach, war das schön!
Das Buch ist wirklich voll von hilfreichen Tipps: „Tipp 17- Trage während der ersten Lebenswoche deines Kindes tagsüber einen Bademantel. Dies wird Besucher davon abhalten, lange zu bleiben.“  Toll, oder? „Tipp 82- Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du jemanden lieben kannst, bevor du selbst ein Kind hast.“ Das kann ich nur bestätigen. Nie hätte ich für einen anderen Menschen auf soviel verzichtet. Ich muss aber zugeben, das zwei Punkte mich immer noch wurmen, meine Figur und die vielen Schlafunterbrechungen.
Das Buch ist besonders toll für Erstlingsmütter, die in ihren Instinkten bestärkt und von Zweifel und doofen Ratschlägen geplagt werden. Ich würde es ohne Zweifel weiterempfehlen. Auch heute schaue ich gerne nochmal rein. Die Bedürfnisse des Kindes/der Kinder und deine eigenen sollten ganz oben stehen. Vergeß das nie!

LG Julia aus Elternutopia

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