Donnerstag, 30. Oktober 2014

Der Krankheitsalptraum Teil 2

Liebe Leser,

 wie schon erwähnt, ging unser Alptraum noch weiter. Da die Geschichte noch länger geht, nur eine Kurzfassung.

Ich war samstags noch mit einer Bekannten, ihren Kindern und natürlich der Laus auf einem Spielplatz. Sie war auch dementsprechend gekleidet, Matschhose, wasserdichte Jacke, Mütze. Schnupfen hatte sie immer noch.
In der Nacht schrie sie immer wieder, jede halbe Stunde. zuerst war ich genervt, dann sauer, dann verzweifelt. Sie entwickelte wieder Fieber. Es war natürlich SOnntag. Also wieder zur Notaufnahme (hier in der Region ist das bei Notfällen so). Schock! Sie wollten uns gleich da behalten, da sie wieder eitrige Angina hatte. Die Schwiegereltern waren seit gestern auch da. Wir haben sie gegen ärztlichen Rat mit nach Hause genommen. Ich bin ja vom Fach und eine Ndel in mein Kind legen lassen? No way. Und 5 !!! Tage da bleiben? No way! Und dann hätten sie ihr auch nur das gleiche Zeug gegeben, daß wir jetzt nochmal geben mussten. Wir waren uns bewusst, daß wir sie wirklich zwingen mussten. Aber ich denke auch heute noch, daß es die richtige Entscheidung war. Die diensthabende Ärztin wies daraufhin, daß sie auch wieder nur das gleiche Antibiotika geben könnten. Eventuell wirke das nicht (mehr). [Komisch oder? Das hat aber der Kinderarzt aufgeklärt].
Es wurde schnell besser, das Fieber war nach einem Tag Geschichte. Dienstags waren wir beim HNO, den ich ursprünglich wegen des Schnupfens konsultieren wollte. Der sagte, die Angina sei rückläufig, er mache sich mehr Sorgen um die Paukenergüsse (Wasser hinter dem Trommelfell), wir sollten im Januar wieder kommen.
Freitags waren wir bei unserem Kinderarzt. Der war etwas empört über das Krankenhaus, aus mehreren Gründen: Erstens hatten sie der Laus das stärkste Antibiotika aufgeschrieben, daß es gibt. Mit Kanonen auf Spatzen schießen und so. Dann ist es natürlich nicht das einzigste Antibiotika gewesen, daß man hätte nehmen können. Es gäbe "Leichtere" und auch natürlich welche, die besser schmecken würden ( z.B. Amoxicillin). Er könne verstehen. daß wir Probleme hatten, daß sie es nicht nehmen wollte. Und zweimal das gleiche Antibiotika ist wohl auch Unsinn. Nun, das haben sie wohl getan, weil es schon das stärkste war. Er war etwas besorgt, aber die Laus war soweit fit. Wir sollten Mittwoch wieder kommen.
Das taten wir auch, nachdem die laus die ganze Nacht geweint hatte. Es war schrecklich. Wir gingen zum Kinderarzt (ist eine Gemeinschaftspraxis). Die Kollegin konnte keine Ursache für das Schreien und Fieber (ja, schon wieder über 39 Grad) feststellen. Da man Angst hatte, daß die Bakterien gestreut haben könnten, haben sie der Laus Blut abgenommen. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, was das für ein Alptraum ist. Mir wird heute immer noch schlecht dabei. Urin gaben wir auch noch ab, aber der war unauffällig. Abends rief der Kinderarzt an und sagte, daß ihre Entzündungswerte erhöht seien, wir sollten doch nochmal zum HNO. Nächster Tag, gesagt, getan. Der Kinderarzt vermutete richtig, die Infektion aus dem hals war wohl aufgestiegen in die Ohren. Mittelohrentzündung. Da die Keime wahrscheinlich durch die Antibiotika resistent seien, wollten wir es ohne versuchen, das Rezept für eine eventuelle Behandlung mit anderen Antibiotika sollten wir aber einlösen. Die schlimmste Nacht folgte. Plötzlich schrie sie, ließ sich nicht mehr beruhigen. Lange, lange schrie sie. Den Tag davor war sie extrem schlapp und schlief fast nur, aber nun schrie sie. Es half keine Muttermilch, kein Tragen. Sie wollte zuerst kein Schmerzmittel nehmen, eine heiße Zwiebel durfte ich ihr nicht aufs Ohr legen. Es half nichts... wir gaben ihr ein Zäpfchen (natürlich bekam sie immer ein Zäpfchen, wenn sie Schmerzen hatte), und ich trug sie. Und schlussendlich schauten wir mitten in der Nacht eine Reportage über Angelina Jolie, während mein Kind an meiner Brust ruhte und immer noch schniefte, aber nicht mehr schrie.
Heute ist eine Woche vergangen. Sie ist fieberfrei, die Infektion weitgehend abgeklungen. Mit etwas Schnupfen kämpft sie immer noch.

Ich hoffe für alle, die diesen Eintrag verfolgen, daß euren Kindern sowas niemals passiert. Bleibt alle gesund!

LG eure Julia aus Elternutopia

PS: Am Rande sei erwähnt, daß ich meine Schwiegereltern noch nie so hilfreich fand. Ausserdem hat die Laus eine gute Woche lang total viel gegessen, ohne weniger zu stillen und hat direkt mal 300 Gramm zugelegt. Das kann sie aber auch gut gebrauchen :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen