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Man hat viele Vorstellungen vom Muttersein. Meine Freundin
erinnerte mich daran, dass ich sagte: „Wenn ich Mama bin und aufs Klo muss, geh
ich allein, auch wenn das Kind dann schimpft“. Ja das war Utopie. Ich hätte nie
gedacht so „weich“ zu sein. Im Guten natürlich. So hängt mir oft mein Kind
schon am Bein, da bin ich noch gar nicht fertig. Oder es schläft im Tragetuch
und ich kann mir den Toilettengang nicht mehr verkneifen. Aber wie ich hörte,
bin ich nicht alleine.
Ein Buch, das es in den Themenbereich „Attachment parenting“
schafft, aber gar nicht so bekannt ist, ist „Muttersein von Alice Bolster“. Der
Verlag ist hier, wie bei vielen anderen wundervollen und bedürfnisorientierten
Büchern auch, die La Leche Liga. Die Stillmafia also.
Die Autorin gibt in diesem Buch, das mehr aussieht wie ein
kleines Heft, 101 liebevolle Tipps zum Umgang mit Neugeborenen für gestresste
Mütter. Gerade um das Thema stillen gibt die Autorin einige wirklich hilfreiche
Ratschläge. Na klar, ist ja auch von der LLL (La Leche Liga). Dabei wird man
wieder daran erinnert, dass wenn man auf sein Kind und seinen Mutterinstinkt
hört, man gar nicht falsch liegen kann. Dass ein Neugeborenes mitunter total häufig
an die Brust will, oder stundenlang daran hängt. Wir haben einmal 5 Stunden
gestillt. Die eine Brust, dann die andere, dann wieder die andere. Ich war
damals sehr verzweifelt. Es war auch mitten in der Nacht. Mein Mann stand auf
und sagte: „Ich geh jetzt Pulver kaufen, das geht so nicht weiter“. Er konnte
meine Tränen nicht ertragen. Damals konnte ich noch nicht im Liegen stillen. Als
ich es mir schlussendlich vor dem TV mit dem Baby gemütlich machte, schlief sie
natürlich prompt ein. Damals konnte ich mir sie auf den bauch legen und dann
auch schlafen. Ach, war das schön!
Das Buch ist wirklich voll von hilfreichen Tipps: „Tipp 17- Trage
während der ersten Lebenswoche deines Kindes tagsüber einen Bademantel. Dies
wird Besucher davon abhalten, lange zu bleiben.“ Toll, oder? „Tipp 82- Du kannst dir gar nicht
vorstellen, wie sehr du jemanden lieben kannst, bevor du selbst ein Kind hast.“
Das kann ich nur bestätigen. Nie hätte ich für einen anderen Menschen auf
soviel verzichtet. Ich muss aber zugeben, das zwei Punkte mich immer noch
wurmen, meine Figur und die vielen Schlafunterbrechungen.
Das Buch ist besonders toll für Erstlingsmütter, die in
ihren Instinkten bestärkt und von Zweifel und doofen Ratschlägen geplagt
werden. Ich würde es ohne Zweifel weiterempfehlen. Auch heute schaue ich gerne
nochmal rein. Die Bedürfnisse des Kindes/der Kinder und deine eigenen sollten
ganz oben stehen. Vergeß das nie!
LG Julia aus Elternutopia
LG Julia aus Elternutopia
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