Schlafprobleme – Was haben wir schon alles probiert?
Ein aktuelles Themen in einer meiner Fb Gruppen ist
Hilfestellung beim Schlafen für die Kleinen. Dort gibt eine Mama den Tipp, es
mit einem Heilstein, in dem Fall, einem Amethyst zu versuchen. Einfach in einer
Socke neben das Kind legen. Wer jetzt meint, die spinnt, sollte weiter lesen.
Denn auch wir haben eine Menge durch und vielleicht ist das ein oder andere
dabei, das deinem Kind helfen kann.
Wie oben schon beschrieben, riet eine Mama, die ich über FB
kenne zu Heilsteinen. Ich zitiere jetzt mal ganz frech: „wir haben von einem
Profi einen Heilstein ausgeliehen bekommen, der gegen Schmerzen hilft, gegen
Stress, Nervosität,... hilft beim Abschalten vom Tag.... wir hatten eine Socke
um den Stein und haben den überall mit hin geschleppt. Ich dachte mir wenn’s
nicht klappt, schadet ja nicht. Die Maus kann ja noch nicht dran glauben, aber
hat so super geholfen! Immer wenn man den Stein in ihre Nähe gelegt hat, hat
sie schnell aufgehört zu weinen. […]“. Heilsteine werden entweder nach ihrer
Entsprechung (homöopathisches Prinzip), oder aber nach ihrer ausgleichenden
Wirkung (allopathisches Prinzip) zugeordnet. Sie nehmen negative Schwingungen
auf und müssen deshalb unter fließendem Wasser wieder entladen werden. Unser
Heilstein landete in der ersten Nacht auf meinem Handy und splitterte das
Display. Recht hat er, wieso muss das auch so nah bei uns liegen. Seitdem das
Ding da liegt, schreit F. nachts weniger. Ob das daran liegt, muss ich
natürlich weiter testen.
Es gibt auch homöopathische Mittel, die Babys und auch
Erwachsenen zu einem besser ein- und durchschlafen verhelfen können. Frei
verkäuflich sind Globuli und Zäpfchen, die beim ein- und durchschlafen, sowie
beim Zahnen helfen sollen. Keins der Mittel hat bei uns einen durchschlagenden
Erfolg gehabt. Jedoch muss man die Mittel auch mindestens 3 Tage am Stück
abends geben/nehmen, damit das Mittel überhaupt wirken kann. Wir haben uns aber
nun von einem Heilpraktiker beraten lassen, der Globuli, genau auf F`s.
Probleme zugeschnitten, empfohlen hat. Es wird erst in geringerer Potenz
getestet und falls man positive Veränderungen bemerkt, in hoher Potenz einmalig
gegeben. Gearbeitet wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Homöopathen gehen davon
aus, dass kleinste Mengen einer Substanz, die die gleichen Symptome wie die
betreffende Krankheit auslöst, zur Heilung dieser Erkrankung führen können. Ich
empfehle ausdrücklich, bevor man selbst zu irgendwas greift, Rücksprache mit
dem Kinderarzt und einem Heilpraktiker.
In einer dunklen Phase wandte ich mich an die EEH-
Emotionale Erste Hilfe. Die Hebamme, die hier dafür zuständig ist, leitete mich
an eine Kollegin weiter, da sie selbst krank war. Ich möchte nicht soviel ins
Detail gehen. Dieser Schritt kann vor allem den Verzweifelten sicher helfen.
Die kontaktierte Hebamme war speziell ausgebildet und arbeitet auch in einer
Schreiambulanz. Sie nahm gewisse Zweifel und regte auch mal einen neuen
Gedanken an. Resümierend hat es uns vielleicht nicht soviel geholfen, dafür
hätten wir sie früher kontaktieren müssen, denke ich. Unter anderem riet sie
zum Pucken. Etwas, was ich beim nächsten Kind sicher versuchen werde, von
Anfang an. Sie riet auch zu Globuli, die das einschlafen fördern. Außerdem gab
sie den Hinweis, dass Babys mit Schreistunden zugehört werden muss. Man solle
die Kinder in den Arm nehmen und erzählen lassen. Eine gute Beraterin rät von
Schlafprogrammen und alleine schreien lassen ab! Das traumatisiert.
Auch den Gang zu einer Heilpraktikerin im Bereich
Chinesische Medizin haben wir gewagt. F. bekam Laserakupunktur, eine absolut
schnelle und schmerzlose Methode. Außerdem riet sie mir zu einem speziell
gemischten schlaffördernden Tee, der in die Muttermilch übergehen soll. Ebenso
ein Duftsäckchen kam an unser Bett. Beides enthielt unter anderem Hopfen und
Schafgarbe, was beim schlafen helfen soll. Letzter Tipp war das Trinken von
Hirse- bzw. Getreideschrotwasser am Abend, was beruhigend wirken soll. Dafür
ist F. allerdings noch zu klein. Ihre Wassermengen sind noch zu gering. Im
Großen und Ganzen hat es leider wenig gebracht, weil ich inzwischen schlicht
glaube, dass F. dafür noch zu klein war. Es hatte natürlich keinerlei negative
Auswirkungen. Für einen gestressten Erwachsenen kann so eine Behandlung
allerdings total sinnvoll sein. Meine Schwester hätte ich gern einmal
hingeschickt.
Eine Methode, die wir nur wenige Male probiert haben, ist
„vollstopfen“. Ja das hört sich negativ an. Ist es auch, wenn man bedenkt, dass
wir eigentlich keine Nahrung in F. stopfen wollen, sondern sie von sich selbst
aus essen soll. Wir probierten es mit Hirse- Banane Brei. Gebracht hat es
nichts. Zumindest bei F. nicht. Es ist natürlich generell sinnvoll, dass Babys
ihren Großteil an Kalorien am Tag aufnehmen. Das tut mein Kind aber eh, das
Nuckeln nachts dient oft mehr der Beruhigung, als dem Trinken. Ich halte generell
weniger davon, abends Babys industriell hergestellte- leider auch oft viel zu
zuckerhaltige- Flüssigkeiten und Breie zu geben, damit es ins Verdauungskoma
fällt. Entweder ein Kind schläft gut, oder nicht. Mit Hunger hat das manchmal
weniger zu tun (ich rede hier von Kindern 1+).
Als F. 5 Wochen war, gingen wir auf anraten unserer Hebamme
zum Osteopathen. Eine Behandlung, die ich immer wieder durchführen lassen
würde. Sie bekam manuelle Therapie, also eine ganz sanfte Behandlung, ohne
einrenken oder eingreifen in die Knochenstruktur etc. zweimal fand sie es
einfach nur schrecklich, ansonsten gefiel es ihr eigentlich ganz gut. Das war
wirklich tagesformabhängig. Nach einer Behandlung schlief sie erstmalig wieder
im Kindersitz ein. Außerdem legte sie eine wahnsinnige motorische Entwicklung
hin, besonders nachdem eine kleine Blockade gelöst war. Insgesamt stellte unser
Osteopath auch eine starke Körperanspannung fest. Im Grunde ist das auch das
Hauptproblem. Entspannen ist unter Anspannung nun mal schwierig. Falls ich
nochmal ein Kind bekomme, gehe ich auf jeden Fall wieder dorthin. F. war ein
Sternengucker und hat aufgrund ihrer Zartheit trotzdem durch mein Becken
gepasst. Aber diese ungewöhnliche Geburtslage kann zu Verspannungen führen.
F. schläft am liebsten und am besten im Tragetuch tagsüber.
Da kann sie sich auch nicht wach machen. Man darf jetzt nicht grade in eine lautere
Situation laufen, ansonsten klappt das wunderbar. Meistens schläft sie auf
meinem Rücken ein, während ich Hausarbeit erledige. Eine geeignete Tragehilfe-
wir sind alle Traglinge!- ist natürlich von Nöten. Wir haben mehrere Tücher und
eine mitwachsende Tragehilfe. Wir haben aber auch eine Trageberatung gemacht
und tragen F. seit Tag 10. Da hatte sie grade wieder Geburtsgewicht und war
unter 3 Kg. Das empfehle ich jedem- Tragen ist toll!
Vielen hat auch eine Federwiege geholfen. Sie vermittelt
eine gewisse Enge und sie wippt schön. Im Idealfall kann man das Ding vom Sofa
aus bedienen. F. hat 4-mal drin geschlafen, 2 Tage lang fand sie es ganz toll.
Aber ihr ist der Körperkontakt wahrscheinlich wichtiger. Als Alternative ein
großes Tuch als Hängematte umfunktioniert.
Wenn gar nix mehr hilft- auch die Brust nicht- ist hier
weißes rauschen (z.B. Föhn oder auch von einer App) sehr beliebt. Es soll die
Babys an die Geräusche im Mutterleib erinnern. Auch mir hilft es ab und an als
Hintergrund nachts schnell in den Schlaf.
Zum Schluss möchte ich noch kurz das Thema Schlafprogramme
umreißen. Es gibt Bücher, die werben mit Programmen, wie Babys das ein- und
durchschlafen antrainiert werden soll. Diese Methode nennt sich auch schlicht
„ferbern“, nach einem Dr. Ferber aus den USA. Dieser hat ein Programm für
absolut verzweifelte Eltern von Babys jenseits des ersten Geburtstag
entwickelt, bei dem das Kind allein ins eigene Bettchen gelegt wird und dann
dort oft mit viel schreien alleine einschläft. Inzwischen distanziert er sich
davon, diese Methode funktioniert irgendwann zwar immer, aber fand diese Einzug
in viele u.a. auch deutsche Bücher und wird ohne besondere Gründe bei kleinen
babys angewandt. Falls jemand Lektüre braucht, warum alleine schreien negative
Auswirkungen auf Gehirnentwicklung und Bindungsverhalten hat, darf sich gerne
bei mir melden. Es gibt nämlich auch sinnvolle Bücher die dieses Thema
aufgreifen. Besonders empfehlen möchte ich- da selbst gelesen- Schlafen statt
Schreien von Pantley, Schlafen und Wachen von Sears und Besucherritze.
LG Julia aus Elternutopia
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