Die Angst in mir
Wir haben F. in genau einer Krippe angemeldet. Die Firma
meines Mannes hat im Verbund mit anderen Firmen eine Kita für
Betriebsangehörige und deren Kindern gebaut. Und wir haben prompt eine Zusage
bekommen.
Eigentlich sollte ich mich freuen, denn wie hoch ist die
Wahrscheinlichkeit, dass man bei einer Bewerbung genau den Platz bekommt?! Ich sehe
dem ganzen aber mit sehr gemischten Gefühlen entgegen, hätte es am liebsten
direkt abgesagt, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht sagt das Teufelchen auf
meiner Schulter auch „ätsch, musst du eben wieder mehr arbeiten gehen“. Das ist
aber nur eine von vielen Stimmen.
Ich habe andere Gründe mich dabei unwohl zu fühlen.
F. ist ein ziemliches Klammerkind (Grooooße Verlustängste).
Besonders, was meine Person betrifft. Längere Abwesenheit meiner Person wurde
oft mit Schreiattacken quittiert. Selbst beim Papa kam das schon vor. Es sei
denn sie verschläft alles, aber das ist ja keine Garantie mehr. Aus diesem Grund
war ich auch nicht mehr beim Zahnarzt. Sie würde wahrscheinlich die zeit ohne
stillen überstehen, aber nicht ohne meine Abwesenheit. Nun ist mein neuer
Zahnarzt quasi direkt nebenan. Also schiebe ich das nur noch raus, weil ich meinen Mann an ihrer Seite wissen will. Im Notfall können sie ja einfach vorbei
schauen. Jedenfalls… über 5 Stunden ohne mich? Puh, daran mag ich kaum denken.
Wir haben Glück, dass die Krippe nach dem „Berliner Modell“ einführt. Das heißt
wirklich Schritt für Schritt, zuerst nur mal vorbei schauen, dann vielleicht
mal spielen mit Mama im Nebenraum. Wenn das klappt, bleibt Mama für eine Stunde
weg usw. Allerdings nimmt mein Mann sie dann immer mit in die Krippe, sie
müsste sich schon zu Hause von mir verabschieden.
Was im Moment zumindest noch dagegen spricht, ist ihr
Essverhalten. Im Moment stillt sie wieder oft. 2 Stundenabstände. Und das, obwohl
sie an 3 Mahlzeiten teilnimmt, bei denen gut was im Bäuchlein landet. Wir
machen ja BLW (Baby led weaning), das heißt wahrscheinlich stillt sie mit 1
Jahr noch. Eine Flasche hat sie verweigert, sie trinkt sehr gut aus dem Becher.
Abpumpen kommt aus verschiedenen Gründen für mich nicht in Frage.
Wahrscheinlich würde sie die Milch gar nicht vermissen, sondern eher die Nähe
dabei.
Unser größtes Problem bisher war ja das schlafen. Das geht
weiterhin nur mit Körperkontakt. Im Moment schläft F. zweimal tagsüber. Das
erste Mal in Trage oder Tragetuch. Das zweite mal mit mir im Familienbett, ich
stille sie in den Schlaf. Aufstehen konnte ich bisher nicht wirklich. Sie klebt
förmlich an mir. Dort geht sie dann wenn um 9Uhr in die Krippe und macht mit
den anderen Kindern Mittagsschlaf. Es kommen 2 Erzieher auf 10 Kinder im Alter
von 1-3. Das ist schon ordentlich.
Und da bleibt die Sorge, dass sie einfach noch zu klein ist.
Wahrscheinlich ist die Eingewöhnung, da ist F. nicht mal 1,5 Jahre. Ist es
bedürfnisorientiert, wenn ich sie so früh weggebe? Die APler (Stichwort:
Attachement Parenting) würden sicher ganz klar verneinen. Aber kann eine starke
Bindung das nicht aushalten?
Wahrscheinlich sind alle Sorgen umsonst. In einem halben
Jahr kann sich noch so viel verändern. Vielleicht ist das Nähebedürfnis von F.
dann so weit gestillt, dass sie problemlos loslassen kann(und auch ich). Mit
dem Stillen sehe ich die wenigsten Probleme auf uns zukommen. Oft stillt sie ja
wesentlich seltener, wenn sie abgelenkt ist. Sie kann es ja auch nachholen. Und
außerdem isst sie immer mehr. Dort soll sie auch wie die Älteren ganz normales
Essen bekommen. Keinen Breikram (obwohl sie breiiges generell schon mag ). Außerdem
habe ich gehört, dass viele Kinder problemlos in Einrichtungen ohne Brust
einschlafen. Sollte das jedoch nur passieren, indem man sie dazu zwingt und sie
sich in den Schlaf weinen muss, haben mein Mann und ich beschlossen, sie dann
eben morgens direkt zur Kita zu bringen und ich hole sie vorher ab. Wir müssen
unser Kontingent an Stunden ja nicht voll ausschöpfen, welches übrigens mit 25
Stunden pro Woche das niedrigste ist. Wir möchten da ohne Druck und mit einer
möglichst niedrigsten Erwartungshaltung dran gehen. Notfalls brechen wir das
ab. Ich muss ja auch nicht wieder viel arbeiten gehen, nur wäre es schön, da
wir irgendwann ja mal was Eigenes haben wollen.
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