Mittwoch, 16. Juli 2014

Schnuller vs Daumen vs Gar nix

Was ist sinnvoll???

Wir wollten für F. anfangs keinen Schnuller. Wollte sie an der Brust nuckeln, gaben wir ihr den kleinen Finger. Das klappte am Anfang auch soweit.
Doch plötzlich nicht mehr. Und da F. sich sehr schlecht regulieren kann, wäre uns lieb gewesen, sie hätte einen Schnuller genommen. Sie hat ihn genau 1 mal genommen. Selbst heute biete ich ihr noch ab und zu einen an.. von den 1000, die wir inzwischen besitzen. Aber nein, meine nimmt leider nur das Original. Der Rest ist Spielzeug.
Jedoch hat eine Mama mal treffend zusammengefasst, was das alles überhaupt bedeutet. Also überlegt weise liebe Mamas! (Ich zitiere)

1) Ein Schnuller kann im Mund bleiben, selbst wenn man krabbelt, spielt, Lego baut oder was auch immer. Ein Daumen muss dazu rausgenommen werden, was dazu führt, dass er tendenziell nicht so häufig im Mund ist, wenn das Kind größer wird.
2) Ein Daumen
wird vollständig selbstbestimmt verwendet, ganz so wie das Kind ihn braucht. Ein Schnuller wird von den Eltern kontrolliert - häufiger reingesteckt als nötig (v.a. bei Babys, habe ich in meinen Gruppen täglich... "Ähm den Schnuller, den habe ich jetzt hier so in meiner Hand und wir sind am Gehen. Wo muss der nochmal hin? Ach ja, richtig, ins Kind. Schwupp, rein damit, auch wenn das Kind gerade weder jammert noch müde ist...") manchmal auch seltener als nötig ("Nein, du bist jetzt schon so groß, da musst du jetzt durch...")
3) Es ist nicht gesichert, inwiefern Schnuller oder Daumen überhaupt den Kiefer ungünstig beeinflussen. Es scheint Zusammenhänge zu geben, aber die sind nicht immer klar und ganz offenbar sind sie dosisabhängig, d.h. dass es einfach darauf ankommt, wie oft ein Kind sowas benutzt. Ein Kleinkind, das die gesamte Nacht einen Schnuller im Mund hat und zusätzlich tagsüber die meiste Zeit damit herumläuft, ist einfach nicht mit einem Kind zu vergleichen, das bei Überforderung/ Müdigkeit zwei- oder dreimal am Tag für eine Viertelstunde am Daumen lutscht.
4) Ein Baby im Alter von 3 - 6 Monaten (ungefähr) lutscht selten wirklich am Daumen in dem Sinne wie wir das meinen (zur Beruhigung), vielmehr ist da sehr oft auch Erforschung/ Experimentieren/ Vertraut werden mit der Hand und den Fingern etc. drin. Das ist normal und sollte nicht unterbunden werden.
5) Falls man sich für einen Schnuller entscheidet, sollte er a) die richtige Form haben (nämlich immer symmetrisch, keine abgeschrägten Spitzen - also kein NUK oder Dentistar/ Dentimaxx), b) immer in der kleinsten Größe verwendet werden (die Brustwarze wächst auch nicht mit und für die ist der Schnuller ja der Ersatz) und c) bewusst und "homöopathisch" eingesetzt werden, wenn gerade keine andere Möglichkeit besteht, das Baby zu beruhigen. Also viel Körperkontakt, stillen, tragen, schaukeln usw. - dann braucht man meist auch keinen Schnuller in dieser Situation. Notfalls kann man einen Finger der Eltern nehmen. Und nur wenn das gerade nicht geht mit dem Körperkontakt, stillen, schaukeln etc. - z.B. weil man im Auto fährt oder das Baby kurz alleine bleiben muss während Mama auf die Toilette geht, verwendet man den Schnuller. Das macht Sinn, eine Brust gibt's nämlich auch nur "in Kombination" mit Mama, nicht abgetrennt davon. Und das ist ja das Ziel: das Baby beruhigen, indem es sowohl saugt als auch innigen Kontakt erfährt.

(Copyright liegt bei Anja Bier)

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